Solidarität mit UkraineRösrather Mahnwache wird zu Kundgebung gegen den Krieg

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Mehrere hundert Menschen versammelten sich am Montag in Rösrath, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu zeigen.

Mehrere hundert Menschen versammelten sich am Montag in Rösrath, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu zeigen.

Rösrath – Was als Mahnwache angekündigt war, entwickelt sich am Montagmorgen zu einer Kundgebung gegen den Krieg in der Ukraine: Rund 250 Menschen versammeln sich am Denkmal für die Gefallenen nahe dem Bahnübergang Gerottener Weg. Karnevalisten im Ornat sind ebenso dabei wie Jecke in Blau und Gelb, den Farben der ukrainischen Fahne.

Es sprechen Bürgermeisterin Bondina Schulze, die evangelische Pfarrerin Erika Juckel und Roland Schauder von der katholischen Gemeinde, Susanna Geiss von der Schulpflegschaft des Gymnasiums und Klaus Hasbron-Blume vom Verein Lebenswertes Sülztal.

Viele Möglichkeiten um zu helfen

Am Kinderwagen von Johann Stumpfs Tochter baumelt ein selbstgebasteltes Mahnschild. Er hat über die Krabbelgruppe von der Mahnwache erfahren. „Klar kriegen wir das in den Medien alles mit“, sagt er. „Wenn man dann damit zumindest auch der Politik signalisieren kann, dass wir den Ernst der Lage verstehen und auch als Bevölkerung bereit sind, unseren Anteil zu tun, dann ist das hier ein gutes Zeichen.“ Er denkt dabei auch an seinen Großvater, der den Zweiten Weltkrieg noch miterlebt hat. „Er hat gesagt, Krieg ist das Schlimmste, was es gibt. Das muss man verhindern, koste es, was es wolle.“

Lena Eckenroth hat von Freunden von der Mahnwache erfahren und freut sich, dass selbst eine Kleinstadt wie Rösrath sich nun organisiert. „Ich habe überlegt, ob ich nach Köln fahre, und dachte dann, ich wohne in Rösrath, warum soll ich mich nicht mit meinen Mitbürgern hier hinstellen? Das ist doch wichtig, dass gerade kleinere Orte das auch machen.“ Sie denkt allerdings auch, dass man es nicht bei den Mahnwachen belassen sollte. „Es gibt ja ganz viele Möglichkeiten zu helfen, man muss sich nur informieren.“

„Es darf nie mehr Krieg geben“

Klaus Meerholz arbeitet an der Uni und hat dort auch russische Studenten. „Ich werde sie morgen treffen und habe schon den ganzen Tag darüber nachgedacht, wie die sich wohl gerade fühlen.“ Seine Tochter Annika ist noch immer fassungslos. „Ich kann das noch gar nicht ganz begreifen, dass wieder Krieg herrscht“, sagt sie. Beide sind froh, dass Rösrath eine eigene Mahnwache auf die Beine gestellt hat. „Besser hier nochmal zweihundert Leute mehr, als noch mehr bei den Tausenden in Köln“, meint Klaus Meerholz.

Überall sind selbst gebastelte Plakate in den Farben der Ukraine zu sehen. „Putin, stop the war“ steht auf einem. Am Ende der Mahnwache singen alle „Sag mir, wo die Blumen sind“. „Dieses Lied drückt alles aus“, sagt Barbara Pietz-Dobmeier. „Es darf nie mehr Krieg geben. Dass das in Europa nach so langem Frieden wieder passiert…, mir fehlen da eigentlich die Worte.“

Wie kann ich Geflüchteten helfen?

Kontaktdaten

Die Flüchtlingshilfe Rösrath sammelt weiterhin Hilfsbereite aus der Region. Anfragen gerne über die Nummer 02205 / 90 10 08 15 oder per Mail an info@fluechtlingshilfe-roesrath.de

Spontan ausgelegte Liste für Helferinnen und Helfer

Auf die spontan ausgelegte Liste für Helfer und Helferinnen haben sich fast dreißig Menschen eingetragen. Monika Zeckai ist begeistert von so viel Hilfsbereitschaft. „Gerade weil das eine so spontane Sache war, bin ich erstaunt, wie gut das geklappt hat. Vor zwei Stunden wusste ich noch nicht, dass ich hier stehen würde.“ Wie die Menschen, die sich jetzt auf der Liste eingetragen haben, gebraucht werden, steht noch nicht fest. Es gibt aber Ideen.

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„Ich bin sehr berührt, dass so viele gekommen sind“, sagt Vize-Bürgermeister Hardy Schumacher (Grüne), der die Kundgebung initiiert hat. „Miteinander-Sprechen ist jetzt ganz wichtig.“

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