Rösrath/ Rhein- Berg – Was als Projekt „Naturnaher Sülztalweg“ anfing, wächst zu einem kreisübergreifenden Vorhaben heran. Der Rösrather Verein Lebenswertes Sülztal verfolgt seit Anfang 2011 seine Idee, einen Rad- und Wanderweg zwischen Hoffnungsthal-Lehmbach und Untereschbach zu schaffen und damit eine Lücke im Wegenetz zu schließen. Dazu hat er über Rösrath hinaus Kontakte zu vielen Partnern geknüpft. Inzwischen ziehen Bürger und Politiker aus Overath, aber auch der Förderverein Sülztalbahn aus Lindlar mit den Rösrather Aktiven an einem Strang.
Von Lindlar bis Lohmar
Auch der Rheinisch-Bergische Kreis will sich der Sache annehmen. Gemeinsam streben die Beteiligten nun an, einen Rad- und Wanderweg entlang von Agger und Sülz zu schaffen, der Weg von Lehmbach nach Untereschbach ist ein Teil davon. „Agger-Sülz-Runde“ ist der Arbeitstitel für das ehrgeizige Vorhaben. Künftig sollen Radfahrer und Wanderer entlang von Agger und Sülz eine Rundstrecke zurücklegen können. Ganz im Norden der Route liegt Lindlar, im Süden Lohmar. Klaus Hasbron-Blume vom Verein Lebenswertes Sülztal weist darauf hin, dass in weiten Teilen der „Agger-Sülz-Runde“ bereits Wege vorhanden sind. Neben der fehlenden Strecke von Lehmbach nach Untereschbach und weiter nach Lindlar-Hommerich ist vor allem eine Verbindung zwischen Lindlar und Engelskirchen zu schaffen. Letztere soll Sülz- und Aggertal verbinden, dazu ist ein hoher Bergrücken zu überwinden – eine Herausforderung für Wegebauer und die Muskeln der Radfahrer. Abgesehen davon sieht Hasbron-Blume aber ein weitgehend komplettes Wegenetz entlang der beiden Flüsse, vor allem das Aggertal ist gut erschlossen. Auch eine Radstrecke auf dem alten Bahndamm zwischen Hommerich und Lindlar ist so gut wie fertiggestellt – Landrat Hermann-Josef Tebroke hat sich in seiner Zeit als Lindlarer Bürgermeister dafür eingesetzt.
Neben einzelnen Streckenabschnitten ist eine einheitliche Beschilderung und Information der Öffentlichkeit erforderlich. Ziel der „Agger-Sülz-Runde“ ist, Freizeitangebote zu verbessern und den Tourismus zu fördern. Zugleich soll aber auch das Radwegenetz für alltägliche Fahrten ausgebaut werden. Rund 65 Kilometer lang soll die „Agger-Sülz-Runde“ werden, Radfahrer und Wanderer sollen sich auch einzelne Abschnitte vornehmen können. Ziele wie das Freilichtmuseum Lindlar, das LVR-Industriemuseum Engelskirchen, Schloss Eulenbroich in Rösrath, Gut Eichthal in Overath, die Naturschule Aggerbogen in Lohmar oder Burg Wissem in Troisdorf liegen an der Strecke. Auch Informationszentren zur Wahner Heide sind in der Nähe zu finden. Hasbron-Blume könnte sich zudem ein neues Informationszentrum zum einstigen Bergbau am Lüderich vorstellen.
Der Rheinisch-Bergische Kreis will nun an den Oberbergischen Kreis, den Rhein-Sieg-Kreis und die Kommunen entlang der Strecke herantreten und sie für das Projekt gewinnen. Mittel könnten aus der Tourismusförderung kommen, aber auch die Landesförderung für Nahmobilität passt ins Konzept. Neben Kommunalpolitik und Verwaltung sollen auch Bürger ab sofort in das Rad- und Wanderwege-Projekt einsteigen. „Die Bevölkerung hat sehr, sehr positiv reagiert“, sagt Karin Wedde-Mühlhausen vom Verein Lebenswertes Sülztal nach den Erfahrungen mit dem geplanten „Naturnahen Sülztalweg“. Klar ist, dass die Öffentlichkeitsarbeit für die „Agger-Sülz-Runde“ bald anlaufen soll – nicht erst, wenn alle Abschnitte vorhanden sind. Wanderungen und Radtouren sollen in die Landschaft an Agger und Sülz führen, für den Frühsommer 2013 ist ein Rad-Erlebnistag anvisiert, wie Hasbron-Blume erklärt: „Wir wollen einen Radweg im Entstehen propagieren.“
Bei einer Wanderung von Hoffnungsthal-Lehmbach (Start am Lehmbacher Hof) zum Tütberg können Interessierte Natur und Geschichte kennen lernen: am Samstag, 22. September, 15.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden sind willkommen.
Kontakt und Anmeldung per E-Mail.
verein@lebenswertes-suelztal.de
