Tür in die UnterweltGeschichtsverein Rösrath öffnet Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg

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Robert Fahr zeigt einen Notausgang des Bunkers Rotdornallee.

Robert Fahr zeigt einen Notausgang des Bunkers Rotdornallee.

Rösrath – Einblick in den Bunker Rotdornallee in Hoffnungsthal gibt Robert Fahr vom Rösrather Geschichtsverein. Seit 1995 engagieren sich Mitglieder des Vereins dafür, die Bunkeranlage für Interessierte zugänglich zu machen. Sie haben diese zunächst von Schutt befreit und bieten regelmäßig Führungen an – das nächste Mal zum Hoffnungsthaler Weihnachtsmarkt am Sonntag, 15. Dezember, um 11 Uhr und um 15 Uhr. Fahr sieht die Bunker-Führungen als Möglichkeit, die Geschichte des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs vor Ort erlebbar zu machen. Daher lädt er auch Schulklassen ein, sich im Bunker umzusehen und sich über seine Geschichte informieren zu lassen (Kontakt: info@gv-roesrath.de).

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Erst Ende 1943 begann der Bau der Hoffnungsthaler Luftschutzanlage. Als besonders schützenswert galten die Mitarbeiter im Rathaus, Lehrer und Schüler sowie die Beschäftigten der Firma Reusch, die Bomben für den Krieg des NS-Regimes lieferte. Die Anlage ist in den Hang gebaut, dabei war das technische Know-how aus dem Bergbau in der Grube Lüderich nützlich. „Der Bunker ist bautechnisch ziemlich interessant“, sagt Archäologe Fahr.

Multimedia macht Führungen besonders

Der Geschichtsverein will deshalb erkunden, wo genau im Gelände die Anlage zu verorten ist und wie sie gestaltet ist. Mit elektronischen Mitteln solle eine „zentimetergenaue Vermessung“ erfolgen, erklärt Fahr. Ziel sei, den genauen Bauablauf und damit die Geschichte des Gebäudes zu rekonstruieren.

Auch bei Führungen setzt der Geschichtsverein verstärkt auf Multimedia: Präsentationen zur Geschichte sollen – passend für unterschiedliche Zielgruppen – per Beamer auf die Bunkerwände projiziert werden. Fahr beschäftigt sich als Archäologe vor allem mit römischer Keramik, Militärgeschichte ist aber ein weiteres Interessengebiet von ihm. Seine Ehefrau Eva Cichy, Vorsitzende des Geschichtsvereins und ebenfalls Archäologin, ist hingegen Expertin für Bodendenkmalpflege – also insbesondere für Bergbau und Bunker.

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