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Überraschende BilanzRösrather Schüler verbessern Noten beim Homeschooling

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Lernen im Klassenraum oder zu Hause am Laptop: Eine Umfrage in Rösrath gibt Einblick, wie Kinder und Jugendliche das sehen.

Lernen im Klassenraum oder zu Hause am Laptop: Eine Umfrage in Rösrath gibt Einblick, wie Kinder und Jugendliche das sehen.

Rösrath – Wie haben Rösrather Schülerinnen und Schüler den digitalen Unterricht in Corona-Zeiten erlebt? Wie gehen sie mit den Folgen des Unterrichts zu Hause („Homeschooling“) um? Das wollte das Jugendparlament (Jupa) mit einer Umfrage per Fragebogen herausfinden. 470 Kinder und Jugendliche beteiligten sich, sie geben damit ein Bild der Situation an Realschule, Gesamtschule und Gymnasium. Robin Gallasch, stellvertretender Jupa-Vorsitzender, informierte darüber im Jugendhilfeausschuss. „Es ist ein Meinungsbild“, stellte er klar. Dieses sei nicht repräsentativ. Angesichts der großen Zahl von Kindern und Jugendlichen, die sich beteiligten, sind die Ergebnisse aber durchaus aussagekräftig – das war offenbar auch die Einschätzung, die im Ausschuss vorherrschte. „Es war ein Thema unter den Schülern“, stellte Andrea Büscher (FDP) zu der Umfrage fest – aufgrund der Berichte ihrer eigenen Kinder.

Das Jupa fragte nach den Auswirkungen des digitalen Unterrichts auf die schulischen Leistungen. Ergebnis: Am Gymnasium wurden die Noten eher schlechter, an der Gesamtschule meist besser. Ältere Schülerinnen und Schüler stellten eher eine Verschlechterung fest, am deutlichsten war das bei 15- bis 18-Jährigen. Rund ein Drittel der Teilnehmenden bei der Umfrage stellen eine Verschlechterung fest. Dabei war das Bild bei Mädchen und Jungen ähnlich. Wer bessere Leistungen erzielte, führte das eher auf andere Faktoren als das Homeschooling zurück. Bei einer Verschlechterung der Leistung sieht die Mehrheit der Betroffenen einen Zusammenhang zum digitalen Unterricht. Am Gymnasium fand diese Unterrichtsform dennoch ein relativ positives Echo.

Konsequenzen bleiben offen

Angesichts verschlechterter Leistungen gab es eine relativ große Bereitschaft, über ein Wiederholen des Schuljahrs nachzudenken: am Gymnasium bei rund zehn Prozent der Umfrage-Beteiligten, an der Realschule bei 25 Prozent. Auf die Frage, wie sehr sie den Unterricht in der Schule vermissen, waren die Reaktionen nach Alter und Schulform unterschiedlich. Je jünger die Befragten, desto mehr vermissten sie den Präsenzunterricht. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums vermissten ihn mehr als andere.

Welche pädagogischen oder schulorganisatorischen Konsequenzen aus diesen Ergebnissen zu ziehen sind, blieb im Jugendhilfeausschuss offen. Möglicherweise wird sich nun auch der Schulausschuss damit befassen.

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Auf Anfrage stellt der Beigeordnete Ulrich Kowalewski (CDU) aber fest, es sei Sache der Schulen, über pädagogische Konsequenzen aus der Umfrage nachzudenken. Die Stadt könne nur daran arbeiten, die Voraussetzungen für digitalen Unterricht weiter zu verbessern – mit zusätzlichen Geräten und Räumen. Außerdem bemühe sie sich um Fördermittel, um Angebote zu finanzieren, bei denen Schülerinnen und Schüler Versäumtes nachholen können.

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