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Versuchte Tötung in Rösrath19-Jähriger soll Wohngruppen-Betreuerin gewürgt haben

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Im Keller dieses Hauses am Rande von Rösrath soll ein 19-jähriger Wohngruppenbewohner versucht haben, eine 22-jährige Betreuerin zu töten. Der Mann wurde vorläufig festgenommen.

Im Keller dieses Hauses am Rande von Rösrath soll ein 19-jähriger Wohngruppenbewohner versucht haben, eine 22-jährige Betreuerin zu töten. Der Mann wurde vorläufig festgenommen.

Rösrath – Nur ein Polizeiabsperrband erinnert am Mittag noch an das, was in der Nacht zu Donnerstag ein Großaufgebot der Polizei in den Rösrather Ortsteil Rambrücken alarmiert hat. Ein 19-jähriger Bewohner einer Wohngruppe soll dort in der Nacht versucht haben, eine Betreuerin der Einrichtung zu töten. Davon gehen Polizei und Staatsanwaltschaft aus, die am Nachmittag eine entsprechende Nachricht bestätigten.

„Jugendliche mit erhöhtem Betreuungsaufwand“

Demnach steht der 19-Jährige im Verdacht, die 22-jährige Betreuerin gegen 3 Uhr in der Nacht unter einem Vorwand in die Kellerräume des anderthalbgeschossigen Hauses am Rand des Rösrather Ortsteils gelockt zu haben. Dort soll er die junge Frau geschlagen und gewürgt haben. Die 22-Jährige sei lebensgefährlich verletzt worden, so ein Sprecher der Polizei Köln. Rettungskräfte brachten die Frau schließlich in eine Klinik.

Wer den Notruf abgesetzt hatte, wollte die Polizei aus „ermittlungstaktischen Gründen“ noch nicht sagen. „Wir stehen mit den Ermittlungen ja noch ganz am Anfang“, so der Polizeisprecher im Gespräch mit dieser Zeitung. Auch zu möglichen Motiven des 19-Jährigen machten die Ermittler keine Angaben.

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Der junge Mann wurde vorläufig festgenommen. Eine Mordkommission der Kölner Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen, so der Polizeisprecher.

Nach Informationen dieser Zeitung befindet sich in dem Haus, in dem der 19-Jährige die nur drei Jahre ältere Betreuerin lebensgefährlich verletzt haben soll, eine Außenwohngruppe einer Kinder- und Jugendeinrichtung, die Trägerin zahlreicher Angebote in der Region Köln sowie mehrerer Außenwohngruppen im Rösrather Stadtgebiet ist. In der Außenwohngruppe Rambrücken befinden sich nach Angaben des Trägers auf dessen Internetseite sieben Plätze für „Jugendliche mit erhöhtem Betreuungsaufwand“. Begründet liegt dieser laut Träger unter anderem in seelischen Beeinträchtigungen, tiefgreifenden Entwicklungsstörungen und „besonderen Problemlagen“.

Stets „völlig unauffällig“

Als „Besonderheit“ der Außenwohngruppe in Rambrücken gibt der Träger an, dass er Plätze für Jugendliche und junge Erwachsene bereithalte, die „aktuell oder in ihrer Vorgeschichte sexuell grenzverletzendes Verhalten zeigten, jedoch aufgrund ihrer Tateinsicht eine gute Prognose hinsichtlich der Rückfallgefährdung haben“.

Ob dies auch auf den jetzt Tatverdächtigen zutraf, dazu wollten sich die zuständigen Vertreter der Einrichtung auf Nachfrage dieser Zeitung nicht äußern. Auch zu den übrigen Bewohnern des Hauses und ihrer Betreuung nach der Gewalttat in der Nacht zu Donnerstag wollte eine Sprecherin mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen keine Angaben machen.

Nach Einschätzung von Bewohnern in Rambrücken sei es rund um die Außenwohngruppe, die bereits seit längerem im Ort existiere, stets „völlig unauffällig“ zugegangen. „Etwas Negatives hat es dazu hier im Ort eigentlich nicht gegeben“, so ein Anwohner.

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