S-Bahnhof Bergisch GladbachNeue Überführung für Fußgänger und Radfahrer geplant

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Die schlanke Fußgängerbrücke am Bahnhof in Opladen soll als Vorbild für Bergisch Gladbach dienen.

Die schlanke Fußgängerbrücke am Bahnhof in Opladen soll als Vorbild für Bergisch Gladbach dienen.

Bergisch Gladbach – Das ist der neueste Beschluss zum S-Bahn-Ausbau: Der Gladbacher Bahnhof wird eine Überführung für Fußgänger und Radfahrer bekommen, um die Gleise queren zu können. Eine Tunnel-Unterführung wird nicht gebaut.

Optisch könnte sich die Ausführung an der schlanken Bahnbrücke orientieren, die in Leverkusen-Opladen die Gleise hin zur Neuen Bahnstadt überspannt. In Bergisch Gladbach soll die Überführung in Höhe der Radstation kommen und Jakobstraße und Stationsstraße verbinden.

Aufzüge und Rampe

Und: Drei Aufzüge sollen barrierefrei das Erreichen der drei Bahnsteige ermöglichen. Eine weite Rampe für den Aufstieg zur Überführung soll es nicht geben. Die Querung ist wichtig, um künftig weite Wege zwischen Gleisen zu reduzieren. Die Bahnsteige erlauben nach dem Umbau ansonsten nur ein Verlassen über die Kopfseite.

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Die neue Entwicklung setzten im Ausschuss für strategische Stadtentwicklung und Mobilität die Mehrheitskoalitionäre aus Grünen, SPD und FDP durch. Gegenstimmen kamen von der CDU, den Freien Wählern und der AfD. Von einer Nachtsitzung berichtete der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus W. Waldschmidt, auf der sich die drei Fraktionen auf die Brückenlösung verständigt hatten. Zur Diskussion habe bei ihnen auch eine Unterführung gestanden. Von „Angsträumen“ sprach Andreas Ebert (SPD), da könne auch die beste Beleuchtung nichts daran ändern. „Ecken bleiben bei Tunnels immer uneinsehbar.“ Zu nächtlicher Zeit würden Reisende eine Unterführung meiden. Die CDU mit Sprecher Lutz Schade plädierte für eine solche Unterführung, fand aber nur Freie Wählergemeinschaft (FWG) und AfD als Unterstützer. Bei guter Beleuchtung entstehe kein Angstraum, meinte der CDU-Vertreter.

Ausschlaggebend für die Koalition war auch die Aussage von Friedhelm Bihn vom Gladbacher Inklusionsbeirat. Solange die Querungsmöglichkeit Barrierefreiheit garantiere und auch die Aufzüge kämen, unterstütze der Beirat das Projekt. Bihn erinnerte an die „lichte Höhe“, die für eine Brücke erforderlich sei, 6,50 bis 8 Meter. Diese Dimension müssten alle kennen. Vonseiten der Stadt vermochte der Beigeordnete Ragnar Migenda (Grüne) spontan keine Kostenschätzung für den Brückenbau abgeben.

Ampel relegt Verkehr

Offen bleibt auch nach der Sitzung, wie die Bahnüberführung an der Buchholzstraße beim Bau des zweiten Gleises ausgestaltet wird. Bislang ist sie sehr eng geführt, eine Ampel regelt den einspurigen Verkehr. Die Frage ist umso drängender, weil der kommende Zehn-Muten-Takt die Schließzeiten des benachbarten Bahnübergangs Tannenbergstraße auf 45 bis 50 Minuten in der Stunde ausdehnt.

Brücken-Pläne

Neu gebaut werden mit dem Bahnprojekt auch die Überführungen an der Franz-Hitze-Straße und der Damaschkestraße. Mit den Stimmen von Grünen, SPD, FDP, CDU, FWG und BP entschied der Fachausschuss, dass die Deutsche Bahn mit einer Breite von neun Metern und einer Höhe von 4,50 Meter planen soll. Die Einbahnstraße Franz-Hitze-Straße soll für Radler freigegeben werden, bei beiden Brücken Radmaßnahmen umgesetzt werden. (cbt)

„Der Schwerlastverkehr wird sich seinen Weg suchen“, appellierte Lutz Schade an die Koalitionäre, eine größere Brückendimension vorzusehen. Auf CDU-Antrag wurde über die sogenannte Variante 4k abgestimmt: Anschluss und Ausbau der Brücke Buchholzstraße an eine neue Straße übers alte „Gleisdreick“ zu Mülheimer Straße und Refrather Weg.

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Unterstützer fand die CDU jedoch nicht, alle übrigen Fraktionen stimmten dagegen (Enthaltung BP). Angenommen wurde der Antrag der Verwaltung, auf die Ergebnisse einer „Alternativen Verkehrsuntersuchung Innenstadt“ zu warten. Sie soll im Sommer der Stadtverwaltung vorliegen. Die Sorge der CDU, dass die Gleise nach dem Umbau einen neuen Riegel für den Verkehr darstellen könnten, wies die Dreierkoalition zurück. Mit dem Stadttunnel gebe es im Stadtgebiet eine gut funktionierende Querungsmöglichkeit.

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