Abo

StadtratRösrather Politiker diskutieren über Klimaschutzmanagement und Gendern

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Solardächer auf öffentlichen Gebäuden gehören zur Bandbreite klimagerechter Maßnahmen, die ein Klimamanager vorantreiben soll.

Rösrath – Nach einigem Vorlauf kann die Stadt nun eine Stelle für Klimamanagement ausschreiben. Die große Mehrheit des Stadtrats gab dafür grünes Licht. Schon mit dem Beschluss zum Haushalt 2022  von   Ende Mai waren die Weichen für die neue Funktion in der Stadtverwaltung gestellt, inzwischen wurden auch die Stelleninhalte und die tarifliche Eingruppierung geklärt.

Zu den Aufgaben des Klimamanagers oder der Klimamanagerin soll es gehören, Klimaschutz-Projekte zu organisieren und ein kommunales Klimaschutz-Konzept zu erstellen, Maßnahmen aus dem Klimaschutz-Konzept des Kreises in der Stadt umzusetzen oder auch städtische Interessen in klimapolitischen Belangen zu vertreten. Die neue Person soll Anlaufstelle für Klimafragen und Energieberatung sein sowie städtische Förderprogramme entwickeln und begleiten.

Rösrath: Alle dafür, AfD dagegen

Vor dem jetzigen Stadtratsbeschluss befasste sich Ende 2021 bereits der Zukunftsausschuss mit einer Klimamanager-Stelle. Martin Beuker, Klimamanager des Rheinisch-Bergischen Kreises, empfahl dort  Klimamanager-Stellen in den einzelnen Kommunen. In vier von acht Städten und Gemeinden im Kreis seien solche Stellen schon eingerichtet. Vor diesem Hintergrund herrschte nun im Stadtrat große Einigkeit über die anvisierte neue Stelle. Nur die AfD war dagegen. 

„Es wird keine nachvollziehbaren Ergebnisse geben“, sagte AfD-Fraktionschef Jörg Feller über die neue Person in der Verwaltung. „Die Erfolge von diesen Leuten gehen gegen Null.“ Die Gegenposition vertrat Mitch Lambrecht (ZLR), er wies darauf hin, dass Rösrath mit der geplanten neuen Stelle „in guter Gesellschaft“ sei und dabei auch das wichtige Thema Energieeinsparung eine Rolle spiele. Letzteres wiederum bestritt Feller.

Meinungsunterschiede bei gendergerechter Sprache

Unterschiedliche Meinungen gab es auch zur gendergerechten Sprache bei der Ausschreibung. Fors-Park-Fraktionschef Yannick Steinbach bemängelte die Verwendung eines Gender-Sterns, er war auch der Meinung, dass sich der Hauptausschuss dagegen ausgesprochen habe. Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) sagte dagegen, bei dem angesprochenen Hauptausschuss-Beschluss sei es um einheitliche Sprache innerhalb eines  bestimmten Papiers der Verwaltung gegangen, nicht um eine allgemeine Regelung. Sie bot aber an, bei der Ausschreibung der Klimamanager-Stelle auf den Gender-Stern zu verzichten und stattdessen das Wort „Klimamanager“ mit dem Zusatz „mwd“ zu versehen – für „männlich weiblich divers“. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Dagegen sträubte sich niemand, der Rösrather Stadtrat stimmte der Stellenausschreibung zu – bei zwei Nein-Stimmen der AfD und Enthaltung von Bernd Steinbach (Fors-Park). Keine Debatte und einstimmige Beschlüsse gab es indessen bei der Ausschreibung zweier weiterer Stellen – einer Stelle für Vergabeverfahren sowie einer Stelle für Nachhaltigkeit und Fördermittelakquise, bei Letzterer enthielten sich die beiden Ratsmitglieder der AfD.

KStA abonnieren