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Tourismus im Rheinisch-Bergischen-KreisRadeln rund um Agger und Sülz

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Abseits der Hauptverkehrsstraßen soll der neue Rundweg durch die schöne bergische Landschaft führen.

Abseits der Hauptverkehrsstraßen soll der neue Rundweg durch die schöne bergische Landschaft führen.

Rhein-Berg – Mit ihrem Siegtal-Radweg haben die Städte und Gemeinden entlang des Flusses einen Volltreffer gelandet. Der Panoramaweg ist überaus beliebt bei Radfahrern aus ganz Deutschland. In diese Fußstapfen wollen nun die Kommunen an Agger und Sülz treten. Unter der gemeinsamen Federführung der Landkreise Rhein-Berg, Oberberg und Rhein-Sieg ist ein neuer Rundweg für Radfahrer geplant: der Agger-Sülz-Radweg. Eine erste Machbarkeitsstudie bescheinigt dem ambitionierten Projekt jetzt, dass es gut umsetzbar ist.

Treffen im Overather Rathaus

Zwischen Lindlar und Siegburg sollen die Radler auf einer Strecke von 115 Kilometern (hin und zurück) konsequent auf dem neuen Weg geführt werden. Nur in absoluten Ausnahmefällen wird die Route entlang von Hauptverkehrsstraßen verlaufen. Die Fertigstellung ist für 2018 oder 2019 geplant. 3,5 Millionen Euro soll das Projekt kosten.

Zur Lösung der letzten Probleme traf sich am Freitag eine Kommission im Overather Rathaus. Unmittelbar danach stellten Landrat Hermann-Josef Tebroke sowie die beiden Bürgermeister Andreas Heider (Overath) und Marcus Mombauer (Rösrath) das Projekt vor. Drei Voraussetzungen muss der Rundweg erfüllen: Durchgängigkeit des Verkehrs, Verkehrssicherheit sowie Familienfreundlichkeit in Verbindung mit einem Landschaftserlebnis. In Siegburg soll die Route an den Siegtal-Radweg angebunden werden.

„Die Bevölkerung ist sehr interessiert an neuen Radwegen“, sagte Landrat Tebroke. Bei der touristischen Erschließung des Bergischen Landes habe man bisher einen großen Wert auf die Wanderer gelegt. Nun liege der Fokus verstärkt auf den Radfahrern. Grund ist auch ein neues Förderprogramm des Landes NRW, das für den Agger-Sülz-Radweg einen 70-Prozent-Zuschuss in Aussicht gestellt hat.

100 der 115 Kilometer sind nach Ansicht des Standortentwicklers Gerd Wölwer (Kreisverwaltung Rhein-Berg) bereits als Rad- oder zumindest als Fußweg vorhanden. Der Rest müsse neu angelegt oder ausgebaut werden – teils asphaltiert, teils naturbelassen.

„Bei uns in Overath gibt es die größten Lücken“, sagte Bürgermeister Heider. Da man größere Steigungen vermeiden möchte, wird beispielsweise die alte Bahntrasse im Sülztal zwischen Obersteeg und Immekeppel reaktiviert und für Radfahrer hergerichtet. Nach der Machbarkeitsstudie werden jetzt in einer zweiten Phase die Vereine vor Ort beteiligt, um deren Anregungen aufzunehmen. Rösraths Bürgermeister Mombauer hat den Verein „Lebenswertes Sülztal“ in die Planungen eingebunden.

Großen Wert bei der Routenplanung legt man auf die Verknüpfung mit den Projekten, die schon im Zusammenhang mit der Regionale 2010 ausgebaut wurden. So sollen zum Beispiel Burg Wissem (Troisdorf), Haus Eulenbroich (Rösrath), die Naturschule Aggerbogen (Lohmar), Gut Eichthal (Overath) sowie die Industrie- und Freilichtmuseen in Engelskirchen und Lindlar angesteuert werden. Auch für Rastmöglichkeiten, Strom-Tankstellen für E-Bikes und eine lückenlose Beschilderung will man sorgen. Von dem gesamten Projekt versprechen sich die Planer eine Belebung des Hotel- und Gaststättengewerbes. An vielen Punkten sei die Route bestens ans ÖPNV-Netz angeschlossen.

Bei der Fertigstellung des Rundweges sind dann, sobald die Förderung bewilligt ist, die einzelnen Kommunen am Zuge. Geplant ist ein etappenweiser Ausbau einzelner Teilstrecken. Diese sollen in drei bis vier Jahren zum Agger-Sülz-Radweg zusammengefügt werden. Bürgermeister Andreas Heider: „Das ist zweifellos ein mühsamer Weg. Aber wir sind jetzt überein gekommen, dass wir ihn gehen werden.“ Damit man ihn eines Tages auch fahren kann.

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