VolkstrauertagStille Kranzniederlegung fand vorab in Rösrath statt

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Landrat Stephan Santelmann und Rösraths Bürgermeisterin Bondina Schulze bei der stillen Gedenkfeier.

Rhein-Berg-Kreis – 75 Jahre sind vergangen, seitdem der Zweite Weltkrieg zu Ende ging. Selbst das Totengedenken allerdings fällt aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr anders aus.

Zahlreiche Veranstalter verzichten in diesem Jahr auf Kranzniederlegungen mit Publikum und bieten stattdessen alternative Gedenkstunden im Internet an. Landrat Stephan Santelmann legte den Kranz zur zentralen Gedenkfeier des Kreisverbands des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK), der diesmal in Rösrath stattfinden sollte, bereits am Samstag und damit einen Tag vor dem Volkstrauertag am Ehrendmal in Rösrath-Forsbach nieder.

Haussammlung bis auf Weiteres ausgesetzt – Aufruf zum digitalen Spenden

Die Haus- und Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, die für den Monat November vorgesehen war, wird bis auf weiteres ausgesetzt. Grund für die Absage war wie berichtet die Sorge um die Gesundheit der Haussammlerinnen und Haussammler, aber auch der Spenderinnen und Spender, die durch den persönlichen Kontakt an den Haustüren keinem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt werden sollen. „Sammeln für den Volksbund bedeutet immer auch das Erläutern, warum gesammelt wird und wofür die Arbeit des Volksbundes steht. Dies bedarf oft längerer Gespräche. Das können wir zurzeit nicht gewährleisten, ohne unsere Gesundheit oder die unserer Gegenüber zu gefährden“, stellt Torsten Wolter, Geschäftsführer des Kreisverbands fest. „Denkbar ist laut Landesverband die Verschiebung der Sammelaktion auf Frühjahr 2021“. Der Volksbund ist allerdings auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um seine Arbeit fortführen zu können. Deshalb wird gebeten, kontaktlos zu spenden. Der Volksbund hat dafür eine „digitale Spendendose“ bereitgestellt, die im Internet aufgerufen werden kann.

Die zentrale Gedenkfeier mit Publikum war abgesagt worden. Gemeinsam mit Rösraths Bürgermeisterin Bondina Schulze gedachte Santelmann in Rösrath-Forsbach den Toten von Kriegen und Gewalt mit einer stillen Kranzniederlegung. Dabei erinnerte er neben den vielen Millionen Toten der beiden Weltkriege, auch an die Opfer, die heute – offen oder verdeckt – unter Terror, Hass und Unterdrückung leiden: „Das zeigt, wie wirklich nötig diese Welt Versöhnung und Frieden hat“.

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In den zurückliegenden 75 Jahren habe sich in Westeuropa ein einmaliges Friedens-, Freiheits- und Wohlstandsmodell entwickelt und Deutschland lebe seit einem Dreiviertel-Jahrhundert mit den ehemaligen Kriegsgegnern in Frieden, so Santelmann: „Die Existenz der Europäischen Union ist für uns in der Gegenwart der wichtigste Friedensfaktor. Helfen wir alle mit, den europäischen Gedanken an unsere Kinder weiterzugeben!“

Zu hohe Infektionszahlen

Ursprünglich war die zentrale Gedenkfeier des Kreisverbands Rhein-Berg zusammen mit dem Rösrather VDK-Ortsverband für dieses Jahr in Rösrath organisiert gewesen, erläutert Kreisgeschäftsführer Torsten Wolter. Aufgrund der derzeitigen dynamischen Entwicklung der Corona-Infektionszahlen habe der Landesverband NRW im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge seinen Untergliederungen jedoch die Absage der öffentlichen Gedenkveranstaltungen empfohlen.

Statt einer zentralen Gedenkstunde des Landes Nordrhein-Westfalen veröffentlichen die Repräsentanten von Landtag, Landesregierung und Landesverband NRW des Volksbundes eigene Videostatements. Diese sind auf der Homepage des Landtags NRW  zu hören und zu sehen.

Die Gedenkstunde im Bundestag wird am 15. November 2020 in der Zeit von 13.30 - 14.40 Uhr im ZDF auf Phoenix und der Website des Bundestags übertragen.

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