WeihnachtenDie meisten Supermärkte im Bergischen Kreis bleiben Heiligabend zu

Lesezeit 3 Minuten
Heiligabend bleiben ihre Edeka-Märkte zu, haben auch Tobias Breidohr, Daniel Breidohr und Thomas Folkens (v.r.) entschieden.

Heiligabend bleiben ihre Edeka-Märkte zu, haben auch Tobias Breidohr, Daniel Breidohr und Thomas Folkens (v.r.) entschieden.

Rhein-Berg – Mit einem arbeitsfreien Heiligabend beginnt das Weihnachtsfest dieses Jahr auch für die meisten Beschäftigten der Lebensmittelbranche im Rheinisch-Bergischen Kreis. Fleischer, Bäcker und auch die Frischemärkte verschiedener Unternehmen dürfen am 24. Dezember, der dieses Jahr ein Sonntag ist, für vier Stunden ihre Geschäfte öffnen. Doch in der Regel tun sie es nicht.

„Unsere Mitarbeiter sollen drei Weihnachtstage genießen können“, nennt Tobias Breidohr, Geschäftsführer der Edeka-Märkte Bergisch Gladbach und Rösrath, einen Grund. Für Ladislav Jakubek, Leiter des Rewe-Marktes in Paffrath, ist die vorgegebene Öffnungszeit ein Unding und damit ein Grund nicht zu öffnen.

Vorgeschriebene Zeiten sind zu spät

„10 bis 14 Uhr könnten wir den Markt öffnen. Aber dann wären das Frühstück und das Mittagessen in den Familien kaputt“, ärgert sich Jakubek. Das wolle er sich von der Landesregierung mit dem Ladenöffnungszeitengesetz nicht vorschreiben lassen. „Dürften wir von 8 bis 12 Uhr öffnen, wäre mein gesamtes Team dabei“, sagt der Marktleiter. 55 Beschäftigte arbeiten im Rewe an der Kempener Straße. Ab Mittag wäre noch genug Zeit, um in den Familien für den Heiligen Abend alles vorzubereiten. So habe er es auch im Jahr 2006 gemacht, als Heiligabend zuletzt ein Sonntag war.

„Sonntag bleibt Sonntag“, heißt es von Kaufland in Bergisch Gladbach. Heiligabend nicht zu öffnen sei von der Zentrale für den gesamten Konzern beschlossen worden, und dagegen habe auch niemand protestiert, teilt Pressesprecherin Anna Münzing mit. Auch die rund 120 Beschäftigten der Gladbacher Filiale sollten „nach einer verkaufsintensiven Woche den Heiligen Abend in Ruhe im Kreis ihrer Familien und Freunde begehen können“. Nach dieser Devise hat auch der Hit-Markt in Overath entschieden.

Edeka in Sand und Herkenrath hat Samstag länger geöffnet

Markus Hetzenegger lässt seine zwei Edeka-Märkte in Sand und in Herkenrath sowie den Nahkauf in Moitzfeld ebenfalls geschlossen. „Wir sind alle froh, endlich mal Heiligabend ganz frei zu haben“, sagt der Unternehmer. Dafür biete er seinen Kunden eine längere Öffnungszeit am 23. Dezember. „Dann öffnen wir schon um 7 Uhr und schließen um 21 Uhr.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Kölner Rewe-Zentrale hat entschieden, dass die Filial-Märkte an Heiligabend geschlossen bleiben. Diesem Beispiel folgen fast alle selbstständigen Rewe-Kaufleute im Rheinisch-Bergischen Kreis: Ob Thomas Koll in Kürten-Bechen, Thomas Oberbörsch in Eichhof und Kürten-Dürscheid, Jörg Dornseifer in Overath, Ursula Wintgens in Bensberg, Dietmar Tönnies in Odenthal oder Markus und Dagmar Sauerbach in Rösrath, der Heiligabend soll ganz der Feier mit Familie und Freunden vorbehalten bleiben.

„Wir Bäcker haben sonntags wie gehabt geöffnet“

Eine Ausnahme macht der Rewe-Markt von Michaela Gärtner im Gladbacher Stadtteil Hebborn. „Wir möchten unseren Kunden den Service bieten und öffnen von 10 bis 14 Uhr“, sagt Cüneyt Hlcen, stellvertretender Marktleiter, im Gespräch mit dieser Zeitung. Allerdings hätten die meisten der 75 Beschäftigten dennoch frei. „Etwa neun Mitarbeiter haben sich freiwillig für den Sonntag gemeldet. Sie bekommen als Ausgleich dafür am 27. Dezember frei oder zwei freie Tage nach dem Jahreswechsel“, sagt Hlcen.

„Im Einzelhandel ist uns niemand bekannt, der am 24. Dezember sein Geschäft öffnet“, teilt Katrin Rehse, Sprecherin der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, mit. Die Betriebe der Fleischerinnung im Kreis blieben geschlossen, heißt es auf Nachfrage.

Nur bei den Bäckern läuft es anders. Fünf Stunden dürfen sie an Heiligabend ihre Waren verkaufen, bis maximal 14 Uhr, teilt die Kreishandwerkerschaft mit. Glücklich ist Obermeister Peter Lob in Bergisch Gladbach damit nicht: „Wir Bäcker haben sonntags wie gehabt geöffnet. Doch es ist dieses Jahr mit Heiligabend schon ein besonderer Sonntag. Wenn ich wählen könnte, würde ich nicht öffnen.“ Doch die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Lob öffnet sein Geschäft von 8 bis 11 Uhr. Danach ist endlich Weihnachten.

KStA abonnieren