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Zugeparkte WohnstraßenBergisch Gladbacher Feuerwehr hat Probleme mit zu engen Wegen

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Viele Anwohner verfolgten die Anfahrtprobe. Für die Einsatzfahrzeuge blieb zwischen den geparkten Autos kaum Platz.

  • In der Burgstraße in Kippekausen kommt die Feuerwehr kaum durch – die Straße ist beidseitig zugeparkt.
  • Doch für die Gladbacher Rettungsteams zählt jede Sekunde.
  • In der Diskussion ist nun ein halbseitiges Parkverbot.
  • 70 Parkplätze würden wegfallen. Das ärgert die Anwohner.

Bergisch Gladbach – Wenn es brennt, kommt es für die Retter auf jede Sekunde an. Auf Glück verlassen, um im Einsatzfall durch eine zugeparkte Wohnstraße zu kommen, dürfe sich die Feuerwehr nicht, sagt dazu Jörg Köhler, Leiter der Gladbacher Wehrkräfte.

In der Burgstraße in Kippekausen gefiel diese Aussage den meisten Anwohnern, die zu einem Ortstermin gekommen waren, eher nicht. Drei Löschfahrzeuge rollten beim Ortstermin am Abend in die beidseitig zugeparkte Straße. Ergebnis: Die Fahrzeuge lassen nur wenige Zentimeter Platz zwischen den geparkten Autos.

70 Parkplätze würden durch Parkverbot wegfallen

Um etwa die 50 Kilogramm schwere Rettungsleiter zu einem Brandort zu schleppen, reiche der verbleibende Raum nicht aus, sagte Köhler. Auch mit den Rollgittern an den Seiten der Fahrzeuge müsse hantiert werden können. Mit dem Zollstock wolle er nicht kommen, appellierte Köhler an die Einsicht der Anwohner. Bei einem Einsatz rückten bis zu neun Fahrzeuge aus mit entsprechender Besatzung  aus.

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Als Ortstermin hatte Köhler eine 17-Uhr-Zeit gewählt, in der Burgstraße war da schon dicht an dicht geparkt. Und es werde noch voller werden, prophezeite der Wehrleiter. Hintergrund des Termins: Die Parkplatz-Entscheidung liegt aktuell beim Ordnungsamt der Stadt, in der Diskussion steht  ein halbseitiges Parkverbot. 70 Parkplätze fielen dann weg.

Wehrleiter könnte persönlich haftbar gemacht werden

In der Anwohnerschaft kamen die Aussagen des Wehrleiters erwartungsgemäß weniger gut an. Parkplätze fehlten, die Stadt müsse Abhilfe schaffen, so die wiederholt geäußerte Meinung, mit der auch Moderator Hermann-Josef Wagner, Ratsherr der CDU aus Refrath, konfrontiert wurde. Mehrere Bürgertermine hatte es zur Burgstraße  bereits gegeben, der Ortstermin sollte jetzt Klärung bringen. Komme jemand bei einem Feuer zu schaden, müsse er erklären, weshalb die Feuerwehr erst verspätet eingetroffen sei, sagte Köhler.

Falschparker könne es immer geben. Aber wenn er als Wehrleiter wisse, dass die Straße zu eng sei, könne er persönlich haftbar gemacht werden. Die Feuerwehr gehe auch nicht herum, und suche nach engen Anwohnerstraßen. „Es hat sich bei der Stadt jemand gemeldet, der auf die Situation aufmerksam gemacht hat.“ Deshalb sei man aktiv geworden. Köhler wies auf die  vorhandene Parkgaragen zum Abstellen der Pkw hin, die mit Mobiliar und ähnlichem zugestellt seien.

Anwohner wollen nach weiteren Engstellen suchen

Anwohner, die sich zu Wort meldeten, empfahlen der Feuerwehr den Umstieg auf schmalere Fahrzeuge. Dann würde es klappen. Oder man könne eine Rettungsleiter vor Ort in der Burgstraße deponieren. Die Einrichtung von Schrägparkplätzen sei eine weitere Möglichkeit, so etwas gebe es in Köln. Auch die Verbreiterung der Straße wäre vorstellbar. Dann aber müssten Anwohner bereit sein, Grundstücksflächen abzutreten, meinte Köhler. Ob das gelinge, sei fraglich.

Einige Anwohner kündigten an, nach weiteren Engstellen in Wohnvierteln suchen zu wollen und sie der Verwaltung zu melden.

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