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Ausbau der ErftbahnVoraussichtlich keine Kapazitätenprobleme in Horrem

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Erftbahn

Noch fährt die Regionalbahn 38  von Bedburg nach Köln, aber bald nicht mehr. 

Rhein-Erft-Kreis – Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) geht davon aus, dass die Kappung der Regionalbahnstrecke 38 zwischen Bedburg und Köln ab Juni nicht zu Kapazitätsproblemen in den anderen Zügen ab Horrem sorgen wird. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage von SPD-Landtagsabgeordneten hervor.

Grund für die etwa zwei Jahre andauernde Kappung, die Bahnkunden ab Juni zum Umstieg in Horrem zwingt, sind Bauarbeiten an einer Brücke in Deutz. Da die Züge der Linie RE1, RE9, S12, S13 und S19 im Schnitt nur bis zu 49 Prozent ausgelastet seien, „ist nach Ansicht des NVR damit zu rechnen, dass alle bisherigen Nutzer der RB38 ohne größere Probleme“ in die anderen Fahrzeuge in Horrem in Richtung Köln passen, heißt es in der Antwort.

Zudem würden ab Mitte Juni auf dem RE1 neue Fahrzeuge mit 800 Sitzplätzen angeboten, sodass je Zug 80 Sitzplätze mehr zur Verfügung stünden. Ein „drohender Verkehrskollaps“, wie die SPD-Abgeordneten Carsten Löcker und Jochen Ott es formulieren würden, sei aus Sicht des NVR eine überzogene Einstufung.

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Aus Bedburg kommend, stünden in Horrem je Stunde acht Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung, und die durchschnittliche Fahrzeit verlängere sich trotz Umstiegs nur um etwa zehn Minuten. Nach Angaben des NVR nutzen täglich 3770 Fahrgäste die RB38 in Richtung Köln, was einer Auslastung von 21 Prozent entspräche, in die andere Richtung seien täglich 3570 Fahrgäste unterwegs (Auslastung 24 Prozent).

Die Bergheimer SPD-Fraktion hält das jedoch für „verzerrende Fakten“, wie deren Vorsitzende Fadia Faßbender schreibt. „Die statistisch ermittelten Auslastungsgrade von 21 beziehungsweise 24 Prozent sind Durchschnittswerte und stellen auf keinen Fall die Auslastungsgrade zu den Kernzeiten dar.“

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Zu den Spitzenzeiten im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr dürfte die Auslastung „bei vorsichtiger Schätzung“ im Bereich von 90 Prozent oder höher liegen. Beim Blick auf die Verzögerungen beim Umsteigen müssten zudem „permanente Verspätungen und Ausfälle von Zügen“ auch noch berücksichtigt werden. „Wir erneuern unsere Forderung, dass zu den Hauptverkehrszeiten mindestens zwei bis drei durchgehende Züge von und nach Köln fahren“, sagt Fadia Faßbender.

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