Bedburger SchlossBauarbeiten am Schloss beendet

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Dieser Anblick auf die Ritterakademie und die Schlosskapelle ist Vergangenheit.

Dieser Anblick auf die Ritterakademie und die Schlosskapelle ist Vergangenheit.

Bedburg – Das Gerüst ist verschwunden, auch die letzten Arbeiten am Bedburger Schloss sind nun abgeschlossen. Auch auf dem Dach, wo bis zuletzt gearbeitet wurde, ist alles fertig. Eine deutlich sichtbare Abbruchkante im Bereich des Daches könne bleiben, betont Alexander Koehl, der Leiter des Ratsbüros. „Die Denkmalschützer begrüßen dies, weil dadurch dokumentiert wird, dass angrenzend einmal ein anderes Gebäude stand.“ Damit gehen die Arbeiten zu Ende, die am 25. Juli 2011 mit dem Abbruch der Schlosskapelle begonnen haben.

Als nächstes, so Koehl weiter, solle der noch umherliegende Schutt beseitigt werden. Danach wird die Fläche, auf der die Kapelle und die Rheinische Ritterakademie standen, eingeebnet. Schließlich werde auf den Tag gewartet, an dem die Fördermittel für die Umgestaltung des Schlossumfeldes fließen. Im Zuge eines Ideenwettbewerbs zwischen Landschaftsarchitekten ist erst kürzlich ein Sieger gekürt worden. Bei der Stadt geht man davon aus, dass mit der Umsetzung des Siegerkonzeptes nicht vor 2014 oder 2015 begonnen werden kann.

Es war im Januar 2010, als erste hartnäckige Gerüchte davon kündeten, dass Schlosskapelle und Ritterakademie durch Senkungen stark beschädigt sind. Allein das viel ältere und anders gegründete Schloss sei davon nicht betroffen. Damals hieß es bereits, dass beide Gebäude nicht zu retten sein dürften, wenn ihre Sanierung in die Millionen gehen sollte.

Historisch bedeutsam

Im Anschluss daran gab es ein lange dauerndes Hin und Her. Denkmalschützer Dr. Frank Kretzschmar vom Landschaftsverband Rheinland schätzte die historische Bedeutung beider Gebäude als hoch ein und wollte einem Abbruch nicht zustimmen. Er hatte erwartet, dass zumindest die Schlosskapelle erhalten bleibt. Kretzschmar verwies darauf, dass sie von dem bedeutenden Baumeister Vinzenz Statz errichtet worden war.

Versuche, bei Stiftungen oder beim Land die für die Sanierung erforderlichen Millionen zu bekommen, waren gescheitert. Am 25. Juli 2011 war der letzte Tag für die 1855 fertig gestellte Schlosskapelle gekommen. Nur gut einen Monat später, kam die Ritterakademie an die Reihe. Die Abbrucharbeiten mussten allerdings mehrfach unterbrochen werden, weil es zu starken Staubbelästigungen der Nachbarn gekommen war. Wenige Tage später erinnerten lediglich noch einige Schutthaufen an die beiden historischen Gebäude. Nun will sich die Stadt um Fördergeld bewerben, um das gesamte Umfeld des verbliebenen Schlosses neu zu gestalten.

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