Interview zur DiamanthochzeitFamilie Carreno zog von Andalusien nach Bedburg

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In einem Dorf nahe Granada sind Maria Fernandez und Francisco Carreno aufgewachsen.

Bedburg – In einem kleinen Dorf unweit von Granada im spanischen Andalusien sind Maria Fernandez Casares und Francisco Carreno Garcia an derselben Straße aufgewachsen. Zunächst wollte sie ihn gar nicht. Bei einem großen Fest im Dorf im Jahr 1959 gab sie dann seinem Werben doch nach. 1962 haben beide in Andalusien geheiratet und feiern jetzt diamantene Hochzeit.

In Deutschland das erste Mal eine lange Hose getragen

Schon 1961 war Francisco Carreno, heute 86 Jahre alt, nach Bedburg gegangen, wo bereits sein Bruder lebte. Ein Jahr später kehrte er zur Hochzeit zurück, und nach der Hochzeitsreise siedelte auch Maria Fernandes (84) nach Bedburg über. „Weil es hier so kalt war, hatte ich zum ersten Mal im Leben eine lange Hose an“, scherzt die Ehejubilarin. Ihre Familie habe damals über ihre Übersiedlungspläne „den Kopf geschüttelt“, erinnert sie sich. „Aber die Liebe und das Abenteuer waren stärker.“

Nach einigen Jahren in Lipp bauten die Eheleute 1973 ein Haus an der Ludwig-Uhland-Straße, wo sie noch heute leben. Beim Bau halfen viele Mitglieder eines spanischen Elternvereins in Bedburg, den Carreno lange mit zu in besten Zeiten 200 Mitgliedern leitete.

„Mit Schule war in Andalusien damals nicht viel, wir mussten den Eltern bei der Feldarbeit helfen“, sagt Francisco Carreno. In Bedburg arbeitete er erst bei einer Baufirma, dann bis zum Eintritt in den Ruhestand als Maschinist bei Rheinbraun. Seine Frau war bis zur Geburt der ersten von drei Töchtern bei der Bedburger Wolle beschäftigt.

In Bedburg heimisch gefühlt

„Ursprünglich wollten wir nach ein paar Jahren wieder zurück, aber dann fühlten wir uns doch heimisch hier. Unsere Herzen schlagen für Spanien und Deutschland. Und wir sind dankbar dafür, was Deutschland uns bietet“, sagen beide einhellig. „Wir fühlen uns hier wohl.“

Und sie haben auch etwas zurückgegeben. Mit dem spanischen Verein sind sie als Folkloregruppe oft bei Schützenfesten und im Karnevalszug mitgegangen.

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Seit 44 Jahren besitzt das Paar eine Wohnung nahe Granada, verbringt etwa drei Monate im Jahr dort. Aber auch viele andere Urlaubsziele wurden angesteuert. Mittlerweile hat Francisco Carreno seinen Töchtern und ihren Familien mit sechs Enkeln und zwei Urenkeln drei Häuser in Eigenarbeit gebaut. Zudem war er viel mit dem Fahrrad unterwegs, mehrfach bei der Pilgerfahrt der Bedburger Bruderschaft nach Trier. Er spielt gern Boccia, besonders mit den Freunden in Granada. Ihre Hobbys sind Schwimmen und Stricken. Das Ehejubiläum wird als großes Familienfeste gefeiert. 

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