Komplexes BrettspielBedburger entwickelt Konfliktimulationsspiele

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Der Bedburger Udo Grebe zeigt eines seiner neuesten Konfliktsimulationsspiele „Fortress Sevastopol“ und sein erstes Spiel „Morsecode“.

Bedburg – ,,Ich bin verrückt und habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagte Udo Grebe und lacht. Er ist Gamedesigner, also Spieleentwickler. Dabei stellt er aber keine gewöhnlichen Gesellschaftsspiele für Kinder her. Er und seine mittlerweile sechs Mitarbeiter bringen sogenannte Konfliktsimulationsspiele (Kosim) heraus. Diese Art von Spiel kommt ursprünglich aus Amerika und ist in Deutschland noch eher unbekannt.

Der Würfel entscheidet

Kosims sind komplexe Brettspiele, die reale oder fiktive militärische Auseinandersetzungen auf einer strategischen Ebene simulieren. Historische Schlachten oder Situationen werden nachgestellt, aber der Spielausgang muss nicht unbedingt wie der historische Ausgang sein. ,,Es steht im Voraus nicht fest, wer verliert, und gerade das ist so spannend. Der Würfel ist der Zufallssimulator, wodurch das Ergebnis  unvorhersehbar ist“, erklärt Udo Grebe. Wie lange ein Spiel dauert, sei sehr unterschiedlich. Von 20 Minuten bis hin zu mehreren Tagen sei alles möglich. Die meisten Spiele sind für zwei bis vier Personen.

1997 brachte er sein erstes Konfliktsimulationsspiel heraus. ,,Die Idee hatte ich während des Studiums“, erzählt Grebe. Zu der Zeit arbeitete er 14 Stunden am Tag und ,,auch am Wochenende“,  da er noch keine Mitarbeiter hatte. ,,Ich selbst spiele seit 1986 die komplexen Brettspiele und war von Anfang an begeistert“, sagte der Gamedesigner.

Partner in Übersee

Grebe verkauft aber nicht nur die eigenen Kosims. Der Gamedesigner hat mehrere amerikanische Partner. Durch monatliche Importe bekommt er auch Spiele anderer Hersteller. ,,Wir sind eher bekannt als Großhändler anstatt als Hersteller“, sagt Grebe. GMT, ein US-amerikanischer Hersteller von Gesellschaftsspielen, sei sein wichtigster Partner. ,,GMT ist, was strategische Brettspiele angeht, die Nummer eins. Wir haben nicht nur geschäftlich ein gutes Verhältnis zu ihnen, sondern sind mit der Zeit auch Freunde geworden.“

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Die Spiele sind alle in englischer Sprache. Nur wenige sind sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch erhältlich. ,,Das Brettspiel »Gleichgewicht des Schreckens« ist in deutscher Sprache der größte Erfolg“, erzählt er. Die Spiele kommen überwiegend aus den Vereinigten Staaten, es gibt nur wenige europäische Firmen, die Kosims herstellen. ,,Der Markt ist bis jetzt sehr klein, aber wir versuchen, ihn zu erweitern. Die Spiele sind etwas ganz Besonderes und da der Brettspielmarkt wieder wächst, sind Kosims sicherlich zukunftsfähig“, schätzt Udo Grebe.

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