Mit Herz und WitzWolfgang Bosbach sprach beim Neujahrsempfang der Bedburger CDU

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Einer, dem man immer noch gern zuhört: Wolfgang Bosbach bei der Bedburger CDU.

Einer, dem man immer noch gern zuhört: Wolfgang Bosbach bei der Bedburger CDU.

Bedburg – Würde er alle Einladungen zu Neujahrsempfängen annehmen, so wäre er bis in den Dezember hinein unterwegs. „Vielen muss ich absagen. Nach Bedburg bin ich aber sehr gern gekommen. Einerseits natürlich wegen der hervorragenden Kommunalpolitik der hiesigen CDU. Zugegebenermaßen aber auch, weil ich von hier aus schnell im Rheinenergie-Stadion bin, wo ich heute Nachmittag beim Sieg des 1. FC Köln gegen Wolfsburg dabei sein möchte.“

Klare und ehrliche Worte, gepaart mit rheinischem Humor, sind immer noch die Spezialität von Wolfgang Bosbach. Er ist immer noch ein gefragter Mann, obwohl er sich 2017 ja eigentlich in den politischen Ruhestand verabschiedet hat. Beim Empfang am Samstagvormittag im Schloss machte Bosbach seinem Ruf als Redner mit Verstand, Herz und Witz zur Freude der mehr als hundert Gäste einmal mehr alle Ehre. Zu Beginn wurden sie vom CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Andreas Becker, Kreisverbandschef Frank Rock, CDU-Bürgermeisterkandidat Michael Stupp und Elsdorfs Bürgermeister Andreas Heller schon einmal dezent auf die Kommunalwahl am 13. September eingestimmt.

Sichtbarer Vertrauensverlust schmerzt

Dann hatte Bosbach das Wort. Manche gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen bereiten dem 67-Jährigen große Sorgen – vor allem die Politiker- und Parteienverdrossenheit, die nicht mit einer grundsätzlichen Politikverdrossenheit verwechselt werden dürfe. Es tue weh, zu sehen, wie viele Menschen das Vertrauen in die etablierten Parteien und Politiker verloren hätten. Und es tue auch weh, zu sehen, dass es für die ehemals großen Volksparteien CDU und SPD, die noch vor wenigen Jahrzehnten 90 Prozent der Wähler erreicht hätten, aktuell nicht einmal mehr für eine große Koalition reiche.

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Das liege vielleicht auch daran, dass „von morgens bis abends über Personalfragen diskutiert“ werde und dass „der Blick für die alltäglichen Sorgen und Nöte der Leute verloren gegangen“ sei, so Bosbach: „Wem nützt es, wenn Politiker die Entwicklung von Flugtaxis vorantreiben wollen, wenn die Menschen auf den Dörfern schon dankbar wären, wenn der Linienbus oft genug käme?“

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