Naturschützer sind „stinksauer“Kanadagans in Bedburg angeschossen und verletzt

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Die vom Bolzen getroffene Kanadagans.

Die vom Bolzen getroffene Kanadagans.

Bedburg – Eine Kanadagans, die offensichtlich von einem Bolzen im Rücken getroffen wurde, wurde am Donnerstagabend von Benedikt Hillebrandt an den Klärteichen der ehemaligen Zuckerfabrik gesichtet. Einfangen können habe er das verletzte Tier nicht, berichtet der Bergheimer Naturschützer und Vogelkundler, der Mitglied des Naturschutzbundes (Nabu) ist.

Am Freitag versuchte die von Hillebrandt hinzugezogene Feuerwehr, die Gans einzufangen, um sie tierärztlich behandeln zu lassen. Anders als die anderen Kanadagänse am Klärteich, flog die vermutlich auch an den Flügeln verletzte Gans nicht davon, sondern flüchtete schwimmend in die Mitte der Wasserfläche, wo die Einsatzkräfte sie mangels Schiffbarkeit des Teichs nicht erreichen konnten.

Bedburg: Suche nach Gans geht weiter

Am Samstag war die Gans an den Klärteichen nicht mehr zu sehen. Naturschützer Hillebrandt durchkämmte mit Mitstreitern das Gelände. Auch der Bedburger Naturschutzberater Rolf Thieman half bei der Suche nach dem verletzten Tier, die auch auf die Erftufer ausgedehnt wurde.

„Das ist nicht zu fassen, dass Menschen offenbar mittels einer Armbrust hier an den Klärteichen auf Tiere schießen und sie dadurch quälen“, sagt Hillebrandt. Auch Thiemann ist „stinksauer“. Erst kürzlich hat er im Gestrüpp am Peringssee einen Eisvogel entdeckt, der sich in den zurückgelassenen Schnüren eines Schwarzanglers verheddert und stranguliert hatte.

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„Wenn die Gans gefunden wird, werden wir das Geschoss an die Polizei übergeben und Strafantrag stellen“, sagte Thiemann. Er nimmt unter 02272/81153 Hinweise entgegen von Zeugen, die Schießübungen auf dem Gelände beobachtet haben und sichert den Informanten Vertraulichkeit zu.

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