Sachspenden für Flutopfer„Teilweise war das schon eklig, was Helfern zugemutet wird“

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In der Dreifachturnhalle in Bedburg werden Hilfsgüter für die Flutopfer gelagert.

In der Dreifachturnhalle in Bedburg werden Hilfsgüter für die Flutopfer gelagert.

Bedburg – Die Dreifachturnhalle in Bedburg ist derzeit ein riesiges Lager. Lastwagenweise werden Hilfsgüter aus dem gesamten Bundesgebiet abgeliefert. Zahlreiche Helfer sortieren das Material und bereiten es für den Weitertransport in die Krisengebiete vor.

„Wir nehmen hier keine Sachspenden aus Bedburg an“, sagt Feuerwehrchef Guido Garbe. „Das ist einfach zu viel.“ Es sei sogar davon auszugehen, dass ein Teil der Hilfsgüter wegen der großen Mengen gar nicht benötigt werde.

Hochwasser in Rhein-Erft: Lastwagen kamen sogar aus Bamberg

Wenige Tage nach den Unwettern geriet die Stadt Bedburg nicht ganz freiwillig in die Lage eines Hilfszentrums. „Ein Hilfstransport wurde in einer Nachbarstadt abgewiesen“, berichtet Garbe. Die Stadt Bedburg habe spontan angeboten, die Lieferung anzunehmen und sich um die Spenden zu kümmern. „Von da an kamen immer mehr Lastwagen an – aus Bamberg oder auch aus unserer Partnerstadt im Osten.“

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In der Dreifachturnhalle sind viele Helfer im Einsatz, zunächst von der Stadtverwaltung und der Feuerwehr, später eine Gruppe Auszubildender von RWE, Politiker unterschiedlichster Parteien und viele andere freiwillige Helfer. Sie sortieren das Material aus den Kisten: Hygieneartikel, Lebensmittel, Werkzeug, Decken, Kleidung. „Die Kleidungsstücke werden nach Größen geordnet, damit sie später schnell und zielgerichtet verteilt werden können“, sagt Garbe.

„Offenbar benutzen manche Leute die Aktion zum Entrümpeln“

Im Großen und Ganzen seien die Spenden „super“, berichtet Garbe. Es sei aber auch Müll dabei, und dieser Anteil gar nicht so klein. „Offenbar benutzen manche Leute die Aktion zum Entrümpeln. Teilweise war das schon eklig, was den Helfern zugemutet wird.“

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Neben der Turnhalle stehe ein Container, um unbrauchbare Spenden sofort zu entsorgen. In Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst würden die Hilfsgüter dann in die vom Hochwasser betroffenen Gebiete gebracht. „Dabei wird versucht, die Betroffenen entweder direkt zu erreichen oder offizielle Sammelstellen anzusteuern“, sagt Garbe.

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