Wohnraum für 3000 MenschenNeue Details zum Baugebiet auf dem Zuckerfabrik-Gelände

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Gelände Zuckerfabrik Archiv

Auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik in Bedburg sollen in Zukunft bis zu 3000 Menschen leben.

Bedburg – „Hier kann wirklich etwas Fantastisches entstehen“, sagt Bürgermeister Sascha Solbach. Das neue Viertel solle in Fragen der Energie möglichst unabhängig sein, und „wir wollen mit der Architektur ein Statement setzen.“

Solbach gehörte wie auch NRW-Wirtschaftsstaatssekretär Christoph Dammermann und Vertreter von SPD und FWG zu den Gästen einer Informationsveranstaltung auf dem früheren Gelände der Zuckerfabrik. Geladen hatte die Firma Domus Immobilien, die gemeinsam mit der Firma Sybac Solar auf dem Areal ein Wohngebiet für bis zu 3000 Menschen errichten will.

„Das ist ein guter Start auf dem Weg in die Klimaneutralität, die wir bis 2050 erreichen wollen“, sagte Dammermann. Das Ziel sei, neue Quartiere so zu organisieren, dass sie klimaneutral seien.

Bedburg: Kino soll in neuem Wohngebiet entstehen

Florian Funken, Vorstand der Domus Immobilien AG, hatte dabei nicht nur einen Imagefilm und schicke Präsentationen des Baugebiets im Gepäck, sondern durchaus auch Neuigkeiten: So soll auf dem Gelände ein Kino mit vier Sälen und einem Außenbereich entstehen. „Der Mietvertrag wird in den nächsten Wochen unterschrieben“, sagte Funken.

Geregelt sei auch der Abtransport des nicht tragenden, weil sehr humusreichen Erdreichs. Der Aushub soll mit Lastwagen ein kurzes Stück über die Kreisstraße hoch zum Parkplatz am Peringssee und von dort zu einem Grundstück gefahren werden, dass der Investor eigens dafür angekauft hat. Bei Domus Immobilien rechnet man mit knapp 200 Lastwagen-Fahrten pro Tag.

Bedburger Stadtteil soll Grundschule und Hotel bekommen

„Es wird eines der größten und innovativsten Quartiere in Deutschland“, sagte Funken. Man habe auf keinen Fall eine „deutsche Reihenhaussiedlung“ gewollt, sondern ein durchmischtes Mehrgenerationenwohnen mit einer zukunftsgerichteten Energieversorgung. So soll auch das geplante Wasserstoffzentrum auf Bedburger Stadtgebiet bei der Entwicklung des Areals eine Rolle spielen.

Die Pläne sehen unter anderem eine neue Grundschule und ein Hotel vor, entlang eines „Wasserbands“ sollen sich viergeschossige Stadthäuser gruppieren. Auf Zeichnungen sind auch eine Tierklinik, ein Lerncafé oder Flächen für Gärtnern auf öffentlichem Areal eingetragen.

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Bürgermeister Solbach kündigte an, dass es in dem Baugebiet von der Dimension eines neuen Stadtteils „Wohnraum für alle Menschen mit allen Portemonnaies“ geben werde. Und Domus-Vorstand Funken zeigte sich bestrebt, dass bald Bautätigkeit zu sehen sein soll. „Wir wollen in den nächsten zwei Monaten Taten folgen lassen und hoffen, dass dann schon Bagger fahren“, sagte Funken. Mit dem Hochbau könne voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres begonnen werden.

Der Projektpartner der Domus Immobilien, die Firma Sybac Solar, hat in der jüngeren Vergangenheit mehrere Rückschläge einstecken müssen. Der Betreiber eines von Sybac in Ueckermünde geplanten Hotels hat sich aus dem Projekt verabschiedet, und der Stadtrat von Malente hat dem Sybac-Vorhaben eines Ferienressorts eine Absage erteilt.

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