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Älterwerden in BergheimDie Präventiven Hausbesuche in der Kreisstadt gehen weiter

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Die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz in Bergheim hat sich im Funtastik in Kenten getroffen.

Bergheim – Die „Präventiven Hausbesuche“ in Bergheim gehen weiter. Wie die Bergheimer Stadtverwaltung mitteilt, ist die Finanzierung aus der Stadtkasse bis zum Ende des kommenden Jahres sichergestellt.

Die „Präventiven Hausbesuche“ sind ein Beratungsangebot für Bergheimerinnen und Bergheimer ab 75 Jahren. Sie können sich von Anne Schürner, einer Fachberaterin des DRK-Kreisverbands, bei einem Hausbesuch darüber beraten lassen, welche Vorsorgemöglichkeiten sie haben, um auch im höheren Alter im eigenen Zuhause zurechtzukommen.

Stadt Bergheim schreibt Senioren an

Dafür schreibt die Stadtverwaltung die entsprechende Altersgruppe offiziell an. „Aus organisatorischen Gründen erfolgt dies nach und nach in den verschiedenen Stadtteilen“, teilt die Verwaltung mit. In den Briefen sind auch Fotos und Kontaktdaten von Ansprechpartnerinnen aufgeführt. Auf diese Weise können die Angeschriebenen dann einen Beratungstermin vereinbaren.

„Mit der Förderung dieses besonderen Beratungsangebotes möchten wir unsere älteren Bürgerinnen und Bürger in ihrem Anliegen unterstützen, im Alter selbstbestimmt im vertrauten Zuhause zu leben“, sagt Bürgermeister Volker Mießeler.

Lokale Allianz in Bergheim hadert mit Corona

Auf ein besseres Jahr hofft auch die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz in Bergheim. Ende vergangenen Jahres sei man noch hoffnungsvoll einen Schritt in Richtung Normalität gegangen. Demenz-Cafés, Gesprächskreise für Angehörige, Workshops und andere Hilfsangebote seien Ende 2021 wieder angelaufen. „Aber im Januar 2022 stehen schon wieder alle Zeichen auf Kontaktbeschränkungen und Veranstaltungsabsagen.“

Dabei sei es schon ohne Corona eine Herausforderung, Menschen mit Demenz und deren Angehörige mit Hilfsangeboten zu erreichen. „Viele kommen erst zu uns, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“, sagt Anni Wilbertz, die Vorsitzende der Bergheimer Alzheimer-Gesellschaft. Demenz werde verdrängt, Menschen seien überfordert und schämten sich. „Kommen dann noch kulturelle Unterschiede und ein Migrationshintergrund dazu, fehlen entsprechende Angebote und das Wissen im Umgang mit Menschen mit Demenz.“ So würden in traditionellen türkischen Familien die Seniorinnen und Senioren zu Hause versorgt, häufig ohne dass Unterstützungsdienste bekannt seien. Noch schwieriger werde es, wenn es eine Sprachbarriere gebe.

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Das alles will die Lokale Allianz in Bergheim ändern. Das Team hat unter anderem Sprechstunden, Erlebnisreisen, Hausbesuche, Lesepaten und Besuchshunde organisiert. Vom 30. April bis zum 7. Mai wird unter dem Motto „Pflege für die Pflegenden“ auch wieder eine Demenzwoche stattfinden, die einen Überblick über sämtliche Beratungs- und Unterstützungsangebote geben wird. Für Donnerstag, 5. Mai, 13 bis 17 Uhr, ist im Bürgerzentrum Funtastik, Meißener Straße 7 in Bergheim, ein Workshop mit Musikpädagogin und Gedächtnistrainerin Judith Schmitz und ihrem „Erinnerungskoffer“ geplant.

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