Brand in Bergheimer UnterkunftPolizei ermittelt wegen versuchten Mordes

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Feuer in Unterkunft in Bergheim

In einer städtischen Unterkunft in Bergheim in der Straße Kentener Heide ist gegen 6 Uhr ein Feuer ausgebrochen

Bergheim – Nach dem Brand in der städtischen Unterkunft in Bergheim in der Straße Kentener Heide am Donnerstagmorgen, ermittelt jetzt die Mordkommission Köln gegen einen 69 Jahre alten Bewohner. Kurz vor 6 Uhr brach das Feuer im ersten Obergeschoss des Hauses aus. Acht Personen, überwiegend Obdachlose, sind dort von der Stadt untergebracht. Sieben der Bewohner waren gestern Morgen im Haus, als die Flammen um sich griffen. Zwei Personen, darunter der 69 Jahre alte Tatverdächtige, erlitten lebensgefährliche Verbrennungen und Rauchvergiftungen. Fünf weitere wurden in leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Die Feuerwehr konnte drei Menschen mit Hilfe der Drehleiter und einen weiteren über die Steckleiretten. Ein Bewohner, der schwere Brand- und Rauchverletzungen erlitten hatte, lag vor der Haustüre, als die ersten Einsatzkräfte eintrafen. Erhebliche Probleme zeigten sich, als ein Rettungstrupp in der brennenden Wohnung einen zweiten schwerverletzten Mann fand. Mit etwa 200 Kilogramm Körpergewicht hatten die Rettungskräfte alle Hände voll zu tun, um den Bewohner in Sicherheit zu bringen. „Der Mann wurde auf einem Schwerlasttragetuchs zum Rettungswagen gebracht. Dafür brauchten wir zehn Wehrmänner. Alle waren mit Atemschutz ausgerüstet – für die Einsatzkräfte war das Schwerstarbeit“, berichtet Peter Keuthmann, Sprecher der Feuerwehr Bergheim.

Mann in Spezialklinik gebracht

Ein Rettungshubschrauber war zwischenzeitlich angefordert worden, der den schwerverletzten Mann aufgrund seines hohen Gewichts aber nicht transportieren konnte. Ein speziell für solche Fälle umgebauter Rettungswagen, der bei der Feuerwehr Köln stationiert ist, brachte den Mann schließlich in eine Spezialklinik nach Köln.

Die Feuerwehr war unter der Einsatzleitung von Hermann-Josef Metternich mit insgesamt 60 Kräften im Einsatz. Bürgermeister Volker Mießeler und Kreisbrandmeister Peter Fenkl verschafften sich an der Einsatzstelle einen Überblick. Das Haus ist derzeit unbewohnbar. Mießeler, der sich für den schweren Einsatz bei der Feuerwehr bedankt, sagte auf Anfrage: „Wir kümmern uns um die Bewohner und werden sie in anderen Häusern unterbringen.“

Bei den Ermittlungen nach der Brandursache stellte sich heraus, dass der 69-Jährige sich vor der Tat an einer Tankstelle Kanister mit Benzin besorgt haben soll. Ein Zeuge soll den Mann kurz vor der Tat beobachtet, wie er den Kanister ausgeschüttet und angezündet hat. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes.

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