Guido Kremer & FriendsEiner der größten Melancholiker

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Singer-Songwriter Guido Kremer (l.) rockte die Bühne in wechselnden Konstellationen.

Singer-Songwriter Guido Kremer (l.) rockte die Bühne in wechselnden Konstellationen.

Bergheim – „Es mag einige überraschen, aber Guido ist einer der größten Melancholiker, die in Bergheim aufgewachsen sind“, erklärte Professor Henry (Tom Denter) auf der Bühne des Kleinen Saals im Medio beim Konzert Guido Kremer & Friends. Aber da Kremer nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne von Freunden umgeben war, dürfte das für niemanden eine neue Erkenntnis gewesen sein.

Aber auch Neulinge dürften mit Songtiteln wie „Da geht sie“, „Neoprenhaut“ oder Liedzeilen wie „man hat sich arrangiert darauf verständigt zu funktionieren/ es gibt Verantwortung zu tragen statt überzureagieren“ (Sicherheit) und „sie lag in goldenen Ketten / ihr Prinz lag müde neben ihr / er vergaß sie zu retten / dann ist sie durch die Tür“ (Goldene Ketten) schnell auf die richtige Spur gekommen sein.

Seit einigen Jahren präsentiert Programmgestalter Schobbe Vois in der vom Kreis geförderten Reihe „Studio Rhein-Erft“ ausgewählte Künstler aus dem Rhein-Erft-Kreis. Am Freitagabend stand Singer-Songwriter Guido Kremer mit zahlreichen Weggefährten auf der Bühne. „Mit allen habe ich schon in unterschiedlichen Konstellationen Musik gemacht“, erklärte der gebürtige Bergheimer.

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Alte Weggefährten

Nicht nur Guido Kremers eigene Band war dabei. Auf der Bühne standen auch Christoph Eisenbarth, Leiter des Bedburger Jugendzentrums „Capo“, der ihm das Gitarrenspielen beigebracht hat, sein Produzent Wulf Hanses-Ketteler (zusammen mit Christine Ladda, bekannt als Sängerin der RTL-Show „Let’s Dance“) und Tom Denter, ehemaliger Bassist der Band.

Für Guido Kremer war der Auftritt im Medio natürlich etwas Besonderes, nicht nur weil es seine Heimatstadt ist, sondern auch weil die Professionalität der Mitarbeiter so hoch sei, „Und ich habe schon auf vielen Bühnen gespielt“, bestätigte er schmunzelnd.

Um die Beziehung zwischen allen deutlich zu machen, spielten die einzelnen Formationen etwas aus dem eigenen Repertoire, ob Cover oder Eigenkomposition, und jeweils einen Kremer-Song mit Guido Kremer zusammen. So konnten auch Kenner des Musikers bekannte Lieder in neuem Gewand hören. Acoustic Cover von Upstairs (Nancy Kreutzer und Thomas Prager) wechselten zu amüsanten Mitsingsongs von Professor Henry („Der Dachs lüftet heut’ seinen Bau“), dazwischen ein Kremer-Song über das Älterwerden oder neue Beziehungen.

Trotz der textlastigen Musik herrschte im Kleinen Saal gute Stimmung. Es war im besten Sinne ein entspanntes Wohnzimmerkonzert, durch die offenen Türen kam es zu ständiger Bewegung, denn auch an der Bar konnte man dank der Lautsprecher weiter zuhören.

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