Kunden sind sauerLadestation für E-Autos in Bergheim steht seit einem Jahr still

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Seit einem Jahr steht die staatlich geförderte Ladesäule an der Shell-Tankstelle in Kenten. In Betrieb ging sie seitdem nicht. Das bedauert auch E-Auto-Fahrer Guido Mies.

Seit einem Jahr steht die staatlich geförderte Ladesäule an der Shell-Tankstelle in Kenten. In Betrieb ging sie seitdem nicht. Das bedauert auch E-Auto-Fahrer Guido Mies.

Bergheim-Kenten – Seit rund einem Jahr steht die Ladestation für E-Autos an der Shell-Tankstelle Zum Biotop. Für das Aufladen der Stromer-Batterie hat der Ultraschnell-Lader bislang jedoch noch nicht gesorgt. Eine Sicherheitsabschaltung spielt den Technikern Streiche, denen sie noch nicht auf die Spur gekommen sind.

Die Ladesäule, die aus der Kraft von 300 Kilowatt dafür sorgen könnte, dass Elektroautos in 20 Minuten statt mehreren Stunden wieder startklar sind, streikt vom ersten Tag an. Guido Mies aus Elsdorf-Heppendorf hat die Stromtanke vor einem Jahr in einer App für das E-Tankstellennetz entdeckt und fuhr in froher Erwartung nach Kenten. Seine heimische Wallbox kann sein Auto zwar durchweg lückenlos auf Trab halten, aber wenn es zeitlich mal eng wird, „ist die Hochleistungs-Ladesäule einfach schneller“, sagt Mies. Die Freude erhielt einen ersten Dämpfer: Das Display der Station blieb dunkel, alle Versuche, sein Auto mit der Ladestation zu verbinden und so die Batterie zu füllen, schlugen fehl.

E-Ladesäule in Bergheim: Betreiber hat „abenteuerliche Ausreden“

Seitdem steht Mies, der seit drei Jahren elektromobil unterwegs ist, in regem Kontakt mit dem Betreiber der Ladestation. „Wir haben stets neue abenteuerliche Ausreden gehört und geschrieben bekommen“, sagt er. So ergeht es auch dem Tankstellenpächter, der sich die Beschwerden unzufriedener Kunden anhören muss. „Das ist sehr ärgerlich und verprellt die Kundschaft“.

EnBW (Energie Badenwürttemberg) hat die Station in Kooperation mit Shell Recharge aufgestellt. Ein Aufkleber informiert, dass das Gerät gefördert wurde durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, einem Beschluss des Bundestages folgend. Bislang geht die Förderung zumindest in Kenten ins Leere.

EnBW sucht weiterhin nach einer Lösung

Heiko Willrett, Pressesprecher von EnBW, räumt ein, dass die schleppende Inbetriebnahme höchst unerfreulich ist. Eine Sicherheitsabschaltung sorge dafür, dass das Gerät nicht funktioniere. Warum die die Station lahmlegt, wisse das Unternehmen trotz intensiver Arbeit an einer Lösung bis heute nicht. Erst am Dienstag waren wieder Monteure in Kenten und setzten ein neues Bauteil ein.

„In der Nähe von so vielen Großtanks können wir die Sicherheitsabschaltung nicht ignorieren.“, sagt Willrett. Man sei jedoch „permanent dran“, in Kenten und an zwei weiteren Standorten. „Die übrigen 497 EnBW-Säulen funktionieren einwandfrei“, betont der Sprecher. In der vergangenen Woche feierte der Stromkonzern die Aufstellung der 500. Ladesäule - die in Kenten mitgezählt.

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Wenn die Lösung – „hoffentlich bald“, wie Willrett sagt – gefunden sei, werde es noch eine Testphase geben, bevor die Anlage für die Öffentlichkeit freigeschaltet werde. Zur Freude von Mies. „Meine Frau und ich fahren beide E-Autos. Als der Tesla vor drei Jahren bezahlbar wurde, haben wir uns gleich einen zugelegt. Wir wollen nichts anderes mehr haben“, sagt Mies.

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