Verheerende Zahlen in der KreisstadtSo will Bergheim die Kinderarmut bekämpfen

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Wohnpark Ahe

Der Wohnpark in Bergheim-Ahe.

Bergheim – Die Mitglieder der Ausschüsse für Bildung, Sport und Kultur sowie für Kinder, Jugend und Soziales haben beschlossen, den Bürgermeister zu beauftragen, ein Konzept für einen „Pakt für Kinder“ zu erarbeiten. Hintergrund war ein Vortrag von Tom Juschka, dem Leiter der seit einigen Monaten arbeitenden „Stabsstelle für die Gestaltung einer sozial nachhaltigen Entwicklung“.

Die Themen Kinderarmut, Bildung und alles, was damit zusammenhängt, sind parteiunabhängig stärker in den Fokus der Politik geraten. Nicht zuletzt durch den Kreissozialbericht, der für einige Stadtteile verheerende Zahlen offenbart hat. Besonders in Ahe, Kenten und Zieverich leben viele Kinder von Hartz IV.

Bergheim: Bereit, Geld und Kapazitäten einzusetzen

Unmittelbar darauf hatten sich die Vorsitzenden der Ausschüsse für Bildung sowie für Soziales, Elisabeth Hülsewig und Heiko Möller, vorgenommen, etwas dagegen zu unternehmen. Die Fraktion MDW! – Die Linke war bei der Gründung der Initiative gegen Kinderarmut an Bord. Jetzt habe die Politik auch offiziell ihren Willen bekräftigt, sagt Hülsewig. Das bedeute, dass man bereit sei, sowohl Kapazitäten als auch Geld einzusetzen. Und Bildung soll das erste Thema sein, das angegangen wird. Noch in diesem Jahr soll es zu einem Treffen mit Bürgermeister Volker Mießeler und zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Kinder- und Jugendarbeit kommen.

Federführend wird die neue Stabstelle sein, die dem Sozialdezernenten Matthias Esser unterstellt ist. Wie Juschka erklärt, gehe es zunächst darum, Schnittstellen zu verzahnen. „Wir müssen Vorhandenes zusammenbringen.“ Denn es gebe bereits viele Angebote für Kinder und Jugendliche in Bergheim. Und die wüssten häufig nichts voneinander. Grundsätzlich gelte es, sicherzustellen, dass die Kinder zu einem Berufsabschluss kommen, gegebenenfalls begleitet. „Und dazu müssen wir uns fragen, wo es Lücken gibt in der Bildungskette.“

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Hülsewig sagte, alle Stadtteile sollten jetzt unter die Lupe genommen werden im Hinblick auf ihre sozio-demografische Entwicklung. „Wir müssen die Kinder so früh erreichen, wie es geht“, formuliert die CDU-Ausschussvorsitzende. Städtische Akteure, Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Kinderärztinnen und -ärzte, Hebammen – alle müssten zusammenarbeiten. „Das ist viel Arbeit, aber Arbeit, die dringend nötig ist“, sagte Hülsewig.

Ein bereits bestehendes Projekt sind Bildungspatenschaften, in denen engagierte Bergheimerinnen und Bergheimer Jugendliche auf ihrem Weg begleiten. Wer Interesse hat, dabei mitzuwirken, kann sich im Kulturbahnhof Gleis 11 bei Katharina Krosch, katharina.krosch@eb-bm.de, und Akbel Sahraoui, akbel.sahraoui@eg-bm.de, oder unter 02271/5689894, melden.

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