Zwölf Wochen harte ArbeitNeues Kunstwerk verziert Fassade des Medios in Bergheim

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Auch ein Clown verziert die Fassade.

Bergheim – „Das Kunstwerk erlaubt einen neuen Blick auf die Stadt“, sagte Bürgermeister Volker Mießeler. Das von Uwe Rachow in zwölf Wochen erschaffene Fassaden-Kunstwerk „Vorhang auf – Ein Blick!“ an der Medio-Rückwand wurde jetzt offiziell übergeben.

Triste Fassade des Medios hatte Anstrich nötig

Der Vorhang geht nicht wirklich auf. Er ist in verblüffend dreidimensional wirkender Gestaltung aufgemalt auf die „B-Seite des Medio“, wie Medio-Chef Stefan Holzporz die „bislang triste Fassade, die nach fast 20 Jahren ohnehin einen Anstrich dringend benötigte“, nannte. Uwe Rachow ist in Bergheim kein Unbekannter. Ihm war nicht nur die letzte Ausstellung vor der zum Medio umgebauten Stadthalle gewidmet, er war auch 2004 der Erste, der dort künstlerisch tätig wurde. Der gebürtige Brandenburger, der in Düsseldorf und Portugal lebt, hat über die Jahre immer wieder plastisch anmutende Ornamente im Inneren des Medio, meist in Siebdruck, gefertigt.

Uwe Rachow hatte sich monatelang vorbereitet

Jetzt hat er dem Haus auch von außen einen markanten Stempel aufgedrückt. Auf der knapp 500 Quadratmeter großen Wand hat er malerisch neue Fenster angebracht, aus denen Augen herausschauen; in zwei Vignette kann man in das Haus und seine Veranstaltungsmöglichkeiten hineinblicken; ein Maler fügt als Bild im Bild einen Baum hinzu; Artisten jonglieren mit Bällen; ein Harlekin blickt fröhlich auf die Menschen herab.

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Dreidimensional ist die neue Kunst am Medio.

Nach monatelanger Vorbereitung hat Rachow das Gerüst bestiegen. Unterstützt wurde er von den 22-jährigen Paloma und Pascal, die Assistenzarbeiten übernahmen. Zuvor hatte der Bergheimer Malermeister Hermann-Josef Falterbaum, der mit Material, rund 150 Liter Farben und mit Rat zur Seite stand, die Fassade gereinigt und grundiert. Für die Dauer der Arbeiten hat Rachow sogar im Medio gewohnt. „Dadurch konnten wir schnell auf das Wetter reagieren, obwohl das in diesem Sommer kaum nötig war.“ Finanziert wurde das Gemälde aus Mitteln der Insek-Förderung durch Bund und Land. Einen Eigenanteil hat der Förderkreis Medio aufgetrieben. „Das ist eine einzigartige künstlerische Note für das Medio“, sagte Holzporz. Das Medio ist fast schon ein Rachow-Museum, jetzt auch von außen.“

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Auch einen Blick ins Innere erlaubt das Gemälde von Uwe Rachow (M.). Stefan Holzporz (l.) und Volker Mießeler sind begeistert.

Für Rachow, der nach seinem Kunststudium seine Leidenschaft zum Beruf machte, ist es „die bislang größte Arbeit, die ich je übernommen habe“. Das Medio-Team lobte er für die „tolle Unterstützung und Motivationsarbeit bis zum letzten Pinselstrich“. Den setzte Rachow gestern mit der Vollendung des Harlekins.

Mießeler merkte an, dass die Bäume ein wenig die Sicht von der Commerstraße aus beeinträchtigen. „Mal sehen, was man da machen kann.“ Auch für weitere markante Punkte im Stadtgebiet könne er sich künstlerisch gestaltete Fassaden vorstellen.

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Uwe Rachow hat in seiner Zeit in Bergheim auch die Kühltürme des Braunkohlenkraftwerks Niederaußem kennengelernt. „Da kommt Wasserdampf raus. Das könnte man gut als Sinnbild aufnehmen und an einem Kühlturm einen großen Wassertropfen anbringen. Aber das ist erst mal nur gesponnen“. Denn jetzt müsse er „erst mal aus dem jetzt fertigen Kunstwerk und der Arbeit daran langsam wieder auftauchen“.

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