Blumen zum Ersten MaiHändler in Rhein-Erft leiden unter Corona-Pandemie

Lesezeit 2 Minuten
Bergheim_Ihr_Blumenladen_Erster_Mai_(2)

Drastischen Rückgang der Bestellungen verzeichnet Erica Servais in ihrem Laden in Bergheim. 

Rhein-Erft-Kreis – Birken mit im Wind flatternden Bändern werden in diesem Jahr kaum zu sehen sein. Der Brauch wird wohl größtenteils der Pandemie zum Opfer fallen. Die Auswirkungen spüren auch die Blumenhändlerinnen und -händler.

In guten Zeiten fertigt Erica Servais etwa 100 Blumenherzen zum 1. Mai. Ihr gehört „Ihr Blumenladen“ an der Hauptstraße in der Bergheimer Innenstadt. „In diesem Jahr ist es sehr wenig“, sagt sie. Etwa 30 farbenfrohe Herzen seien bestellt worden. Die meisten von Menschen zwischen 15 und 30 Jahren: „Das ist was für Verliebte.“ Vor allem für verliebte Männer, die Frauen seien ja nur in den Schaltjahren dran, sagt Servais. Ältere fänden Gefallen an den Buchstaben, die sie aus Blumen forme.

Rhein-Erft-Kreis: Blumenbestellungen gehen zurück

Mitunter kämen noch Bestellungen am 30. April rein. Damit die Geschenke pünktlich bei dem oder der Liebsten sind, legt Servais dann eine Nachtschicht ein: „Das ist egal. Wenn es so ist, mache ich das eben.“

In Brühl freuen sich die Mitarbeiterinnen von Blumen-Brenig an der Bonnstraße über viele Bestellungen. „Bei uns hat sich zum Glück nicht viel geändert“, sagt Renate Brenig (56).

2020 seien die Mai-Gestecke sehr gefragt gewesen. „Weil damals zum ersten Mal der Maibaumverkauf abgesagt wurde“, vermutet Brenig. Viele Frauen und Mädchen hätten im vergangenen Schaltjahr Maiherzen bestellt, oft mit sehr genauen Angaben für die Gestaltung. „Die Männer sind da etwas pflegeleichter, muss ich zugeben“, sagt Brenig und lacht. Gefragt werde oft nach dem klassischen rot-weißen Maiherz, manchmal nach blauen, sehr selten nach orangefarbenen. Verkauft werden aber auch geschmückte Mini-Maibäume. „Viel verdanken wir unseren Stammkunden“, sagt Brenig.

Im Blumenladen Mörs in Pulheim-Sinnersdorf sind die Auswirkungen der Pandemie deutlicher zu spüren. „Früher habe ich vor dem 1. Mai den ganzen Tag Maiherzen für Verliebte geknüpft“, berichtet Martina Leonhardt (53). „Aus Stoffnelken, meist in rot-weiß, den Farben des FC. Aber jetzt arbeite ich fast nur noch auf Bestellung. Wegen der Ausgangsbeschränkungen könnten die Jugendlichen erst ab 5 Uhr losziehen und dürften keine Gruppen bilden. „Aber heute haben zwei junge Männer Maiherzen bei mir bestellt, jeweils mit den Anfangsbuchstaben ihrer Liebsten, ein A und ein C.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Leonhardt hat das Sortiment ein wenig variiert. Es gibt jetzt auch Herzen aus Efeu, Herzen auf Steine gemalt mit der Botschaft „you and me“ und Topfrosen mit Herz. „Falls das nicht zum 1. Mai verkauft wird, dann auf jeden Fall eine Woche später. Zum Muttertag.“

KStA abonnieren