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Karneval in BrühlPrinz Corona regiert auf dem Orden der KG Brühl-West

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Prinz Corona regiert auf dem Orden der KG Brühl-West.

Prinz Corona regiert auf dem Orden der KG Brühl-West.

Brühl-West – Bereits im Juni vergangenen Jahres schwand bei Franz Müller der Glaube an eine unbeschwerte Karnevalssession. „Mir war klar, dass entweder gar nicht gefeiert wird oder alles nur unter besonderen Auflagen möglich sein würde“, sagt der Präsident der KG Brühl-West.

Auf einen eigenen Sessionsorden wollte er dennoch nicht verzichten. „Daher bin ich bei der Gestaltung gewissermaßen zweigleisig gefahren“, sagt Müller. Das Ergebnis dieser Überlegungen kann sich sehen lassen. Und es dürfte trotz aller Trauer vielen ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Das ist auf dem Orden der KG Brühl-West zu sehen

Zu sehen ist der Brühler Wasserturm in stilisierter Form. Das Wahrzeichen des Stadtteils Brühl-West weist Maske tragend auf die Abstandsregel hin und bietet mit reichlich Desinfektionsspray dem Coronavirus Paroli. „Als ich die Skizze angefertigt habe, hatte ich noch ein bisschen Hoffnung, dass man unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen feiern könnte“, sagt Müller. Dass die gesamte Szenerie sich auf einem Fernseher abspielt, zeigt allerdings Müllers Skepsis. Er habe im Grunde geahnt, dass er abgesehen von Fernsehbildern keine Feiern zu sehen bekommen würde, sagt der KG-Präsident.

Die Realität gibt ihm Recht. Für seine 1972 gegründete Gesellschaft ist dies besonders bitter. Denn nicht nur das Sommerfest auf dem Pausenhof der Astrid-Lindgren-Grundschule ist ausgefallen und der Kinderzug durch Brühl-West wurde abgesagt, die KG West hätte auch das Brühler Dreigestirn gestellt.

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Diese jecke Regentschaft ist nun auf 2024 verschoben. „Ohne Corona wäre es für uns eine besonders schöne Session geworden“, glaubt Müller. Wie auf dem Orden zu lesen ist, regiert stattdessen Prinz Corona. Das Motto „Fastelovend in Bröhl, wat e Jeföhl“ hat der ungeliebte Regent dabei übernommen. 100 Mal hat Müller den Orden produzieren lassen. In normalen Zeiten ordere er die doppelte Menge, betont er. Die meisten habe er inzwischen an aktive Mitglieder und Ehrensenatoren verteilt.

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