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RätselwanderungAlte Denkmäler, neue Architektur

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Das Wahrzeichen Schwadorfs, die Schallenburg, gehört zu den wenigen noch bewohnten Wasserburgen im Rheinland.

Das Wahrzeichen Schwadorfs, die Schallenburg, gehört zu den wenigen noch bewohnten Wasserburgen im Rheinland.

Brühl-Schwadorf – In diesem Jahr treffen wir uns zur ersten rund zweistündigen Rätselwanderung des Jahres am Parkplatz der Bahnlinienhaltestelle 18 in Brühl-Schwadorf an der Walberberger Straße (Landstraße 183). Er ist über die Bonnstraße oder die Landstraße 183 zu erreichen. Auf einer Strecke von etwa drei Kilometern müssen an verschiedenen Stationen zehn unterschiedliche Buchstaben gefunden werden. Richtig sortiert, ergeben sie ein Lösungswort mit elf Buchstaben. Wir werfen in Brühl-Schwadorf einen Blick auf Naturdenkmäler, alte und neuere Architektur, weite Felder und immer wieder auf das Vorgebirge.

Vom Parkplatz aus wenden wir uns in Richtung Schwadorf und stoßen sogleich auf die beiden Schilder „Sportplatz“ und „Friedhof“. Hinter diesen Schildern biegen wir rechts ab auf den Flechtenweg, gehen dort einige hundert Meter und folgen dann rechts dem Hinweis „Friedhof“. Dort angelangt , stehen wir sogleich vor unserem ersten Rätsel. An dem dortigen Tor Bild 1 gibt es einen Hinweis, wann die Friedhofsanlage auf eigene Gefahr zu besuchen ist. Für unser Lösungswort benötigen wir den ersten Buchstaben dieser Tageszeit, er ist auch der erste Buchstabe des gesuchten Begriffs.

Wir folgen dem asphaltierten Weg, dem Caulenpfad, weiter in die Felderlandschaft hinein und gewinnen einen Eindruck von der regen Betriebsamkeit einer Baumschule. Bis heute hat der kleinste und südlichste Stadtteil Brühls seinen dörflichen Charakter behalten. Die fruchtbaren Felder und die Erhebungen des Vorgebirges bilden an dieser Stelle ein harmonisches Zusammenspiel. An der ersten Möglichkeit biegen wir links ab auf einen ebenfalls asphaltierten Feldweg. Den rechten Pfad nach etwa 250 Metern beachten wir nicht und gehen weiter geradeaus. Auch die nächsten Abzweigungen ignorieren wir und folgen dem eingeschlagenen Weg geradeaus.

Rechts und links sehen wir Anpflanzungen junger Tannen. Wir queren einen weiteren asphaltierten Weg und gehen geradeaus auf feste und mobile Gewächshäuser zu. Auf der Weide links sehen wir die ersten Pferde grasen. Unmittelbar gegenüber der Gewächshäuser finden wir das Clubhaus eines Schwadorfer Vereins Bild 2. Wie heißt der dortige Verein? Wir suchen dessen zweiten Buchstaben, den wir für unser Wort gleich zweimal benötigen.

Wir drehen uns um 180 Grad, lassen das Vereinsheim im Rücken und gehen in Richtung Wohnbebauung den Kunibertweg entlang, bis wir zur Weiherhofstraße gelangen. Die queren wir, gehen schräg geradeaus, passieren eine kleine Brücke und können von dort aus einen ersten Blick auf das Wahrzeichen Schwadorfs, die Schallenburg, werfen. Sie gehört zu den wenigen noch bewohnten Wasserburgen im Rheinland und bestimmt den Charakter des Ortes. Wann genau sie im Mittelalter errichtet wurde, ist unbekannt, die Architektur weist gotische und barocke Stilelemente auf. Sicher ist, dass die Vorburg aus dem repräsentativen Park weichen musste und hinter der Burg wieder aufgebaut wurde. Wie die Kunsthistorikerin und Stadtführerin Sabine Hittmeyer-Witzke zu berichten weiß, wollten die einstigen Schlossherren, die dem Kölner Patriziergeschlecht der Schall von Bell entstammten, einen freien Blick auf den Park haben und zudem ihr Schauobjekt, die Burg, ohne Sichtbarrieren präsentieren.

Die Burg ging Ende des 18. Jahrhunderts in bürgerlichen Besitz über – an die Schwadorfer Familie Spürck. Arnold Spürck verkaufte sie 1835 weiter. Wir folgen dem Weg, sehen rechts die Industrie-Skyline von Wesseling, richten dann aber den Blick wieder auf das Schwadorfer Kleinod , die Burg, wenden uns am Ende des Weges nach links – die Burg unverändert links im Blick. Dort gelangen wir zum Zugang, der zum Hauportal Bild 3 führt. Auf einem dortigen runden Schild weisen die Burgeigentümer mit einem Begriff darauf hin, dass dieser Weg nicht betreten werden darf. Wie lautet dieser Begriff? Gesucht wird dessen erster Buchstabe.

Wir folgen dem Weg weiter bis zur Gabelung und halten uns dort links. Am Rand der Straße sehen wir eine Sitzgelegenheit sowie ein Gedenkkreuz Bild 4. Auf dem Kreuz wird an Eheleute erinnert. Wir suchen den ersten Buchstaben des weiblichen Vornamens. Wenn wir uns nun umdrehen, sehen wir auf eine historische, apricotfarbene Wohnanlage Bild 5, einst Verwaltungssitz der Schallenburg. Das Gebäude wurde Mitte des 18. Jahrhunderts so umgebaut, dass eine Hälfte ein Landsitz wurde und die andere Hälfte dem Gutsbetrieb diente. Wie heißt diese Anlage? Für das Lösungswort benötigen wir den vorletzten Buchstaben.

Wir halten uns links, gehen in eine Spielstraße hinein, die „An der Schallenburg“ heißt und biegen an der nächsten Straßenecke in die Hermann-Faßbender-Straße nach rechts ab. Schon dort fällt unser Blick auf die Schwadorfer Kirche Bild 6. Vor dem Portal gibt es an der linken Seite einen Schaukasten, auf dem der Heilige benannt ist, dem die Kirche gewidmet ist. Wir suchen den ersten Buchstaben dieses Namens. Die Treppe steigen wir rechts hinab, schauen dort auf einen Brunnen und gehen dann in die gegenüberliegende Severinstraße hinein.

Durch die historischen Fachwerkhäuser ist dort zum Teil noch der Charakter einer typischen Dorfstraße erhalten geblieben. Am Ende der Straße gehen wir links hinauf bis zur Gabelung und biegen dort rechts in die Hommelsheimstraße ab. Ihr folgen wir bis zur Bonnstraße und stoßen dort auf einen Gasthof Bild 7. Wie heißt diese Gaststätte? Wir benötigen den dritten Buchstaben. Wer dort einkehren möchte, wird wochentags ab 17 Uhr, samstags ab 12 Uhr und sonntags ab 11 Uhr bedient.

Wir drehen uns nach rechts und folgen der Bonnstraße in Richtung Brühl. Dort gelangen wir bei der Hausnummer 387 an eine frühere Tankstelle Bild 8. Heute bietet dort ein Tante-Emma-Laden seine Waren an. Er trägt einen Namen, der sich aus zwei Wörtern zusammensetzt. Wir suchen den drittletzten Buchstaben des zweiten Worts. Auch dort gibt es täglich sowie samstags von 7 bis 13 Uhr und sonntags von 7 bis 11 Uhr Brötchen und Getränke. Wir bleiben auf der Bonnstraße in Richtung Brühl, passieren die Autobahn-Unterführung, verlassen Schwadorf gewissermaßen und finden am rechten Straßenrand eine Hecke vor. Die Bepflanzung ist an einer Stelle durch eine historische Grenzmarkierung Bild 9 unterbrochen. Bis zur Kurfürstenzeit gingen Dorfbewohner regelmäßig ihre Grenzen ab, dies nannte man Schweid-Gang. An bestimmten Stellen stießen sie auf diese Grenzsteine. Auf dem gesuchten Grenzstein finden wir zwei Buchstaben. Wir benötigen den ersten.

Nun drehen wir uns um, gehen entlang der Bonnstraße wieder nach Schwadorf, passieren erneut die Autobahn-Unterführung, überqueren einen Bach und biegen unmittelbar dahinter rechts ab auf einen asphaltierten Feldweg. Nach etwa 100 Metern wechseln wir erneut die Richtung und biegen links auf einen weiteren Feldweg ab. An der nächsten Wegkreuzung halten wir uns geradeaus und kommen wieder in eine Wohnbebauung. Wir verlassen die Straße „Unter dem Dorf“ und gehen versetzt geradeaus in den „Hohlweg“. An dessen Ende biegen wir links ab in die Straße „Am Rheindorfer Bach“.

Am Ende gelangen wir wieder auf die Bonnstraße, folgen ihr rechts und kommen zurück zu unserem Ausgangspunkt. Allerdings fehlt uns noch ein Buchstabe. Daher überqueren wir die Schienen der Bahnlinie 18, biegen hinter den Fahrradständern rechts ab und gehen auf das alte Bahngebäude Bild 10 zu. Längst werden dort keine Fahrscheine mehr verkauft. Vielmehr bietet ein Händler dort seine Ware an. Welche ist das? Wir suchen den dritten Buchstaben des Produkts.

Da einige Wege bei Nässe aufgeweicht sein könnten, empfehlen wir festes Schuhwerk.

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