Bundestagswahl in Rhein-ErftCDU entgeht hauchdünn einem Fiasko

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KippelsRHEER

Dr. Georg Kippels (CDU) hat den Wahlkreis 91 Rhein-ErftKreis I am Ende knapp für sich entschieden.

Rhein-Erft-Kreis – Hauchdünn hat der Bedburger CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Kippels sein Direktmandat gegen SPD-Herausforderer Aaron Spielmanns verteidigt. Ein Stein wird dem Juristen vom Herzen gefallen sein . Denn aus Sicht der CDU wäre es ein Fiasko, wenn der große Rhein-Erft-Wahlkreis 91 nach mehreren Legislaturperioden wieder an die Sozialdemokraten gefallen wäre.

Noch dazu hätte der 62-jährige Kippels verkraften müssen, trotz seiner fast dreifachen Lebenserfahrung und seiner jahrzehntelangen politischen Arbeit das Mandat an einen Newcomer der Sozis verloren zu haben. Auch wenn der Trend aus Berlin für viel Gegenwind gesorgt hat, Kippels hat sich gegen den jungen Hoffnungsträger der SPD noch einmal knapp durchgesetzt. Spielmanns indes wird sicher nicht von der Bildfläche verschwinden, sein gutes Ergebnis stärkt den Sozialdemokraten den Rücken im Rhein-Erft-Kreis.

Seif verteidigt Mandat - auch Andres nach Berlin

Detlef Seif, der Euskirchener CDU-Platzhirsch, ist zwar nicht für mitreißende Polit-Auftritte bekannt. Aber der Vorsprung beim Wählervolk in seinem Wahlkreis 92 aus früheren Wahlen Richtung CDU war groß genug, um nicht am Berliner Trend zu scheitern. Dennoch, die SPD feiert Auferstehung im Kreis, denn auch die Erftstädterin Dagmar Andres zieht über die Liste in den Bundestag ein. Zudem hat Markus Herbrand (FDP) ein Mandat für Berlin erobert, dazu der AfD-Mann Lucassen.

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Ob der letztgenannte Abgeordnete ein Gewinn für einen starken Auftritt der Abgeordneten aus der Region in Berlin sein wird, darf bezweifelt werden. Denn AfD und ihre Mandatsträger stehen eben nicht für mehr demokratische Prozesse. Für die Abgeordneten anderer Parteien gilt aber: Die Chance, über Parteigrenzen hinweg viel für die Region in Sachen Energiewende, Verkehrswende oder Digitalisierung zu bewegen, ist da.

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Das politische Erdbeben im Kreis ist ausgeblieben, also alles bestens? Diesem Trugschluss dürfen sich die Christdemokraten keinesfalls hingeben. Die SPD ist wieder im Spiel – nach vielen Jahren elender Wahlergebnisse bei Kommunal- und Landtagswahlen, auch im Rhein-Erft-Kreis. Noch ist unklar, wer Bundeskanzler wird und in welcher Konstellation. Die Chance für eine SPD-geführte Bundesregierung ist realistisch – und damit auch ein bundesweiter Trend zu mehr politischer Macht für die Sozialdemokraten im Bund, in den Ländern und auch in den Kommunen.

Wenn der Trend pro SPD auch bei den Landtagswahlen NRW im Mai 2022 anhalten sollte, könnte auch das Bündnis von CDU, Grüne und FDP im Kreistag in schweres Fahrwasser geraten.

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