Desinfektionsmittel statt WeihwasserErstkommunion im Rhein-Erft-Kreis nachgeholt

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Der Mundschutz war Pflicht beim Einzug der Kommunionkinder zur heiligen Messe  im  Pfarrgarten der Pfarrgemeinde St. Vinzentius in Oberaußem.

  • Die Erstkommunion für die Kinder im Rhein-Erft-Kreis musste dieses Jahr, aufgrund der Corona-Pandemie, verschoben werden.
  • Die ersten Kinder durften nun ihre Feiern im kleinen Kreis nachholen.
  • Die Gottesdienste liefen jedoch trotzdem anders als die Jahre zuvor.

Rhein-Erft-Kreis – Ein bisschen aufgeregt war Selina Wolff (9) schon, als die Kirchenglocken der Pfarrkirche St. Vinzentius in Oberaußem läuteten und sie sich mit den anderen für den Einzug in den Pfarrgarten aufstellte. Aber größer noch als die Aufregung war bei den acht Kindern, die zur Ersten Heiligen Kommunion gingen, die Freude. Endlich konnten sie trotz der Corona-Krise ihr Kommunionfest feiern. „Darauf haben wir wirklich lange gewartet“, sagte Lisa Flock (9).

So wie in Oberaußem läuteten in vielen Kirchen an den vergangenen beiden Wochenenden und an Fronleichnam die Glocken zum Fest der Erstkommunion. Ob die Messfeier nun im Pfarrgarten oder in der Kirche stattfand, überall galten strenge Hygienevorschriften und Abstandsregeln. Statt Weihwasser gab es am Eingang Desinfektionsmittel für die Hände.

Desinfektionsmittel statt Weihwasser

Auch wurden die Namen und Anschriften der Gottesdienstbesucher notiert. Zudem mussten etwa in Oberaußem nicht nur die Eltern und Verwandten, sondern auch Kommunionkinder, Messdiener und die Geistlichen beim Einzug in den Pfarrgarten einen Mundschutz tragen. Weit standen dort die Bänke auseinander, auf denen sich die Kinder zu ihren Eltern und Geschwistern setzen durften. Die Familien brachten großes Verständnis dafür auf, dass ihr Fest wegen der Pandemie-Verordnungen ein bisschen abgespeckter gefeiert werden musste.

„Ursprünglich hatten wir für das Kommunionfest im April am Weißen Sonntag einen Saal angemietet und wollte am Nachmittag auch noch Freunde und Nachbarn zum Kaffee einladen“, berichtete Rafael Lyssy. „Jetzt feiern wir mit unserem Kommunionkind René zu Hause und im kleinen Kreis der Familie“, ergänzte seine Frau Margarete.

Freude über das Fest

„Wir sind ja froh, dass das Fest stattfinden kann“, betonte Sandra Ohneseit. Auch ihr Sohn Luis (9) zählte zu den acht Kindern, für die das Warten auf den großen Tag in Oberaußem nun ein Ende hatte. Erst im August nach den Sommerferien werden im Seelsorgebereich Bergheim Ost und auch in der Kirche St. Vinzentius in kleinen Gruppen weitere Erstkommunionfeste stattfinden.

Bereits am Dreifaltigkeitssonntag hatte Pfarrer Ludger Moers in Kerpen das erste Kommunionfest mit zwei Kommunionkindern gefeiert. So sei in der Kirche reichlich Platz für die Familien gewesen. „Und es war richtig festlich und sehr besonders so in kleinem Kreis“, sagte er. „Ein besondere Tag ist noch besonderer als ohnehin“, erklärte am Samstagvormittag in der Kirche St. Severin in Hürth-Hermülheim Pfarrer Werner Friesdorf. Mit ihren brennenden Kommunionkerzen in der Hand waren vier Jungen und vier Mädchen mit großem Abstand zueinander in die Kirche eingezogen.

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Einzeln wurden sie dann hintereinander stehend im Mittelgang namentlich zum Altar gerufen und später zu ihrem Platz geführt. Mit Mund-Nasenschutz waren die Kinder zuvor in die Kirche gekommen. Um das Taufbecken herum waren für sie Stühle aufgestellt. Dort hatte ihnen Gemeindereferent Max Straetmanns an der Osterkerze die Kommunionkerze angezündet. „Meine Großeltern haben mir meine Kommunionkerze gebastelt“, erzählte Mai Weyers (8).

Sie sei sehr froh, dass der große Tag für sie endlich gekommen sei. „Ich habe ja so lange darauf gewartet.“ In anderen Pfarrgemeinden geht das Warten weiter. Denn noch konnten nicht sehr viele Erstkommunionfeste stattfinden. „Wir werden erst am 5. September, dann aber jeden Sonntag bis Mitte Oktober mit jeweils maximal drei Kindern die Erstkommunion feiern“, kündigte Pfarrer Markus Polders aus Wesseling an.

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