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ErftstadtLechenicher Tennisspieler sagen Relegation ab und helfen beim Aufräumen

Lesezeit 3 Minuten
Die Erftstädter Tennisspieler um Teammanager Daniel Merget füllen in Lechenich Sandsäcke.

Die Erftstädter Tennisspieler um Teammanager Daniel Merget füllen in Lechenich Sandsäcke.

Rhein-Erft-Kreis – Der TC BW Lechenich hat sein Relegationsspiel gegen den Abstieg in der Regionalliga auf heimischen Platz abgesagt. Der Teammanager vom Team Erftpower, Daniel Merget, sah seine Mannschaft nicht in der Lage, die Partien in der Relegation anzutreten, während im Kreis jede helfende Hand benötigt wurde.

„Es stand zur Disposition, die Spiele woanders stattfinden zu lassen. Aber das konnten wir nicht mit unserem Gewissen und unserer Einstellung in Erwägung ziehen“, erklärt der BW-Manager und führt weiter aus: „Deshalb haben wir die Spiele abgesagt, wofür die drei gegnerischen Vereine volles Verständnis haben.“ Die bereits angereisten Weltranglistenspieler nutzte der Tennisclub dann in Lechenich dazu, um Sandsäcke zu füllen. „Damit haben wir sicher mehr erreicht als auf dem Platz“, ist sich Merget sicher.

Tennis in Erftstadt: Lechenicher bieten Anlage an

Im Gegensatz zu den umliegenden Tennisanlagen in Erftstadt ist die Anlage der Lechenicher von den Fluten verschont geblieben, weshalb sie den Tennisfreunden aus Bliesheim, Liblar, Gymnich, Blessem und Friesheim 40 Prozent ihres Geländes ab sofort zum Training kostenfrei bis zum Ende des Sommers 2021 zur Verfügung stellen möchten.

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Teammanager Daniel Merget ist sich dabei bewusst, dass es für die meisten Menschen aktuell wichtigeres gibt, als Tennis zu spielen. Die Blau-Weißen möchten aber helfen, wo sie können. Zusätzlich wurden die Lechenicher Vereinsmitglieder dazu aufgerufen, entbehrliche Tennisschläger und Ausrüstung zu sammeln, die denjenigen zur Verfügung gestellt werden sollen, die ihre Tennissachen verloren haben. Als zusätzliches Zeichen der Solidarität hat sich der TC BW Lechenich in TC Erftstadt umbenannt, „damit sich alle Tennisspieler auf unserer Anlage heimisch fühlen können“, informiert Merget. Dafür ließ der Verein auch bereits sein Vereinswappen umgestalten.

Welche Folgen die Spielabsage für die Lechenicher haben wird, ist noch ungeklärt. Der Tennisverband wird in den nächsten Tagen entscheiden, wie mit der Abstiegsrelegation umgegangen wird.

THC Brühl schafft Sprung in die Zweite Liga Nord

Der Regionalligakonkurrent THC Brühl spielte derweil am vergangenen Wochenende in der Aufstiegsrelegation und konnte sich durch zwei souveräne Siege zum Aufsteiger in die 2. Liga Nord küren.

Das Halbfinale am Samstag gewannen die Brühler gegen den TC BW Halle deutlich mit 6:0. Bereits in den Einzelduellen entschieden die Akteure um Spielführer Andy Blair die Partie, weshalb die Doppel von beiden Mannschaften nicht ausgespielt wurden. „Wir wollten uns aber auch die nötigen Kräfte für das Finale sparen“, ordnet Blair den Wegfall ein.

Im Finale traf der THC am Sonntag auf heimischer Anlage auf den TSC Hansa Dortmund. Die Dortmunder hatten sich beim Relegationsturnier in Brühl am Samstag mit einem knappen 5:4-Sieg gegen den Marienburger SC durchgesetzt. Damit trafen im Endspiel die jeweiligen favorisierten Gruppenersten der Regionalliga Gruppe A und B aufeinander.

Andy Blair: THC Brühl spielt kommende Saison um den Klassenerhalt

Die 300 Zuschauer in Brühl konnten sich also auf eine enge Finalpartie einstellen. Die Brühler zeigten gegen Dortmund aber keine Gnade und entschieden die Partie ebenfalls bereits im Einzel mit 5:1 für sich. Deshalb traten sie wie in der vorausgegangen Partie erneut nicht zu den Doppeln an, „um direkt zum Feiern überzugehen“, sagt Blair. Die verbliebenen drei Punkte gaben die Brühler kampflos an Hansa Dortmund ab, wodurch das Spiel letztendlich mit 5:4 für den THC gewertet wurde.

In der 2. Liga wird der THC Brühl, laut Andy Blair, hauptsächlich um den Klassenerhalt spielen. Dennoch kann er den Start der Saison kaum abwarten: „Wir werden als Mannschaft mehr Zeit miteinander verbringen , da wir freitags und sonntags spielen werden. Für den Verein freut es mich riesig, dass wir zum 60-jährigen Jubiläum so einen Erfolg feiern können. Wobei gesagt werden muss, dass das ohne die Unterstützung des gesamten Vorstands nicht möglich gewesen wäre.“

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