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„Sie zeigen, dass sie Erftstädter sind“Syrische Frauen kochen für Flutopfer

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Diese Frauen haben sich entschlossen, den Flutopfern zu helfen. Sie kochen und ihre Männer verteilen das Essen mit dem Auto.

Diese Frauen haben sich entschlossen, den Flutopfern zu helfen. Sie kochen und ihre Männer verteilen das Essen mit dem Auto.

Erftstadt-Lechenich – „Sie zeigen, dass sie Erftstädter sind.“ Ute Pratsch-Kleber ist begeistert von der Hilfsbereitschaft der Menschen, die aus Syrien geflüchtet sind und in Erftstadt eine neue Heimat gefunden haben. Pratsch-Kleber ist Koordinatorin der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe der katholischen Kirchengemeinde St. Kilian und der evangelischen Kirchengemeinde Lechenich.

In einer privaten Wohnung in Lechenich kochten die syrischen Frauen. Die Männer brächten das Essen dann mit dem Auto in alle Stadtteile, in denen Menschen vom Hochwasser betroffen seien. „Aber mittlerweile machen auch immer mehr syrische Frauen den Führerschein“, freut sich die Koordinatorin.

Die Geflüchteten helfen, wo Not am Mann ist, entrümpeln und schippen Schutt aus nassen Kellern. „Das zeigt, wie gut sie mittlerweile integriert sind“, sagt Pratsch-Kleber. Die Männer und Frauen wollten unbedingt etwas zurückgeben für die Hilfe, die sie selbst erfahren haben.

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Unterkünfte sind nicht mehr zu retten

Nachdem die Flüchtlingsunterkunft an der Radmacherstraße, zwischen Blessem und Liblar, wegen der Hochwasserkatastrophe geräumt werden musste, seien alle Betroffenen gut untergebracht, berichtet die Koordinatorin. 77 seien nach Köln gebracht worden, alle anderen seien bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Mittlerweile hätten sie einiges aus den Unterkünften holen können. Die Unterkunft, die komplett unter Wasser gestanden habe, sei wohl nicht zu retten.

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Sie macht sich Sorgen, dass die erneute Flucht viele der Männer, Frauen und Kinder retraumatisiert hat. Zum zweiten Mal in ihrem Leben mussten sie alles zurücklassen, konnten nichts als ihr Leben retten. Im Flüchtlingsrat sei besprochen worden, dass in jedem Fall eine Betreuung in der jeweiligen Muttersprache angeboten werden müsse.

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