50-jähriges JubiläumWie drei Erftstädter Sternenfreunde die Mondlandung erlebten

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In seiner eigenen Sternwarte ist Stanislaw Pawnuk dem Mond und den Sternen ganz nah.

In seiner eigenen Sternwarte ist Stanislaw Pawnuk dem Mond und den Sternen ganz nah.

  • Vor 50 Jahren fand die erste Landung auf dem Mond durch die Astronauten um Neil Armstrong statt.
  • Zum Jubiläum erinnern sich drei Erftstädter Sternenfreunde an das spektakuläre Ereignis.
  • Warum es wirklich „ein großer Schritt für die Menschheit war“ und wie sie diesen erlebt haben.

Erftstadt – Es war genau vor 50 Jahren am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr. In Deutschland war es mitten in der Nacht, als die beiden Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin die Luke der Mondfähre „Eagle“ öffneten. Das bis dahin wohl größte Abenteuer der Menschheit hatte begonnen, die Landung auf dem Mond. Für drei Erftstädter Sternfreunde war das der Beginn einer großen Leidenschaft.

„Wir haben es geschafft“

„Wir haben es geschafft, wir sind auf dem Mond“, ging damals dem 16-jährigen Stanislaw Pawnuk durch den Kopf. Nur in den Nachrichten habe er zunächst von der geglückten Mission hören können. „Ein unglaubliches Wir-Gefühl hat mich damals gepackt“, erinnert er sich. Dass man zum Mond fliegen kann, das habe ihn sehr stolz gemacht. Erst einige Tage später habe er die Bilder auch im Fernsehen sehen können. Nach und nach habe man der Bevölkerung die Bilder von der erfolgreichen Mondlandung der Amerikaner gezeigt.

Die Landefähre, die der Erftstädter Dr. Wolfgang Mett im Air and Space Museum in Washington aufgenommen hat.

Die Landefähre, die der Erftstädter Dr. Wolfgang Mett im Air and Space Museum in Washington aufgenommen hat.

1969 lebte Pawnuk noch in Polen. Gleich nach der Apollo-11-Mission habe er sich ein Fernglas gekauft. Seine Leidenschaft für den Mond und die Sterne war endgültig geweckt. Heute ist Hürth seine Heimat. Pawnuk ist Sprecher der Sternfreunde Erftstadt. Sein erstes Teleskop kaufte er sich 2010, fünf Jahre später baute er sich sogar eine eigene Sternenwarte in seinen Garten. Und wenn er von dort zum Mond hinaufschaut, dann sind bei ihm auch oft die Momente von 1969 wieder allgegenwärtig.

Mit den Eltern vor dem Fernseher

Die Landung auf dem Mond live verfolgt hatte hingegen der Erftstädter Sternfreund Reinhard Pankrath. Zusammen mit seinen Eltern saß er seinerzeit vor dem Fernseher. „So richtig begriffen habe ich die große Bedeutung dieser Mission aber damals als Zwölfjähriger noch nicht“, sagt er. Allerdings habe ihm sein Vater schon bewusst gemacht, wie bedeutend und gewaltig diese Mondreise war. „Und sie hat in mir eine Faszination geweckt, die bis heute anhält“, sagt Pankrath.

Sternfreund Wolfgang Mett in Huntsville vor den Triebwerken der Saturn 5.

Sternfreund Wolfgang Mett in Huntsville vor den Triebwerken der Saturn 5.

Als er 14 Jahre alt gewesen sei, habe ihm sein Vater sein erstes Teleskop mit 15 Zentimetern Spiegeldurchmesser gebaut. „Das war vor knapp 50 Jahren schon ein richtiges Highlight.“ Oft und lange habe er damit zum Mond geschaut. „Die Krater, Rillen und Zentralgebirge konnte ich damit schon deutlich erkennen“, erzählt er.

Durch den Wechsel von Schatten und Licht treten immer wieder neue Formationen auf. Kleinste Details kann er heute mit seinem modernen Teleskop auf dem Mond betrachten. „Das wird einfach niemals langweilig“. Gleiches sagt auch Sternfreund Dr. Wolfgang Mett. Noch vor der Landung auf dem Mond habe ihm seine Mutter ein Teleskop geschenkt. „Ich wusste deswegen schon vorher, wo in etwa Apollo 11 auf dem Mond landen wird“, berichtet er. Durch sein Teleskop habe er sich nämlich diese Stelle ganz genau angeschaut.

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„Ich fand das damals total aufregend“, erinnert er sich. Natürlich habe er sich diesen ersten „Mondspaziergang“ der Menschheitsgeschichte im Fernseher angesehen. Noch genau erinnert er sich auch daran, wie er sich mit und für die Amerikaner über die geglückte Mission gefreut hat. „Ich war richtig stolz auf die Amerikaner“, sagt Wolfgang Mett.

Damals ahnte er allerdings noch nicht, dass er sich auch beruflich mit der Luft- und Raumfahrt befassen sollte und sogar aktiv an einem Projekt der Nasa mitwirken würde. Durch seine Arbeit im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln-Porz war er Jahrzehnte später häufiger in den USA. In einem Projekt mit der Nasa hat er daran gearbeitet, ein Atmosphären-Messgerät für eines der Space-Shuttles zu entwickeln. Zudem hat er bei seinen Reisen das National Air and Space Museum in Washington DC und das US Space and Rocket Center in Huntsville, Alabama, besucht.

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