50-jähriges StadtjubläumWas Erftstadt so besonders macht

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Erfstadt Luftaufnahme

Erftstadt, aus der Luft aufgenommen.

Erfstadt – Diese Stadt ist anders als die übrigen Kommunen im Rhein-Erft-Kreis. Erftstadt ist einerseits mit 120 Quadratkilometern die größte Flächengemeinde. Sie ist aber andererseits zugleich die am dünnsten besiedelte. Mehr als 70 Prozent der Stadtfläche sind entweder landwirtschaftlich genutzt oder bewaldet.

Und noch eine Besonderheit hat diese Kommune: Sie besitzt kein Zentrum. Die größten Stadtteile Liblar und Lechenich sind zugleich Standorte der Verwaltung. Diese ist zugleich mit mehr als 600 Mitarbeitern größter Arbeitgeber. Auf den weiteren Plätzen folgen die Firmen auf dem May-Gelände in Köttingen und die Stiftung Frauenthal.

Durch das Neubaugebiet Lange Heide in Bliesheim wird die Zahl der Einwohner sich deutlich um mehrere Hundert erhöhen. Derzeit sind 50 609 Bürger mit Hauptsitz in Erftstadt gemeldet. Und immerhin 1820 Bürger haben ihren Nebenwohnsitz in Erftstadt. Als große Chance, aber auch städtebauliche Herausforderung wird die Ansiedlung einer Außenstelle der Technischen Hochschule Köln gesehen. Läuft alles glatt, könnte sie bis 2025 realisiert werden. Auf einem Areal von etwa 25 000 Quadratmetern könnte eine Fakultät für Raumentwicklung und Infrastruktursysteme gegründet werden. Das Studienangebot würde drei Bachelor- und ebenso viele Masterstudiengänge umfassen. Die TH Köln rechnet mit rund 2000 Studenten und 200 Arbeitsplätzen, die auf dem Universitätsgelände entstehen.

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Als Standort in der engeren Auswahl ist ein Areal in Oberliblar, unweit des Liblarer Bahnhofs, der erst vor kurzem mit einem Millionenaufwand modernisiert worden war und um zahlreiche zusätzliche Stellflächen für Pkw und Fahrräder ergänzt wurde. Hinzu kam ein neuer Busbahnhof, und seit Jahresanfang werden die Buslinien von der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft betrieben. Mobilität und Stadtentwicklung zählen zu den zentralen Themen der Stadt.

Masterplan Liblar ragt hervor

Hier ragt vor allem der Masterplan Liblar zur Attraktivitätssteigerung des Ortes heraus. Tatsächlich ist bereits einiges geschafft. Das Einkaufszentrum wurde inzwischen modernisiert. Eine große Aufgabe wird darin bestehen, die alte Ortsdurchfahrt Carl-Schurz-Straße attraktiver zu gestalten. Dazu bedarf es nicht nur der fachlichen Begleitung beauftragter Planungs- und Ingenieurbüros, sondern auch der aktiven Mitgestaltung der Bürger. Sie können sich mit Ideen einbringen.

Und schon ist das nächste Großprojekt angeschoben. Der Auftrag zur Erstellung eines Verkehrskonzeptes für Lechenich ist in Auftrag gegeben und die Erhebung von Daten ist bereits gestartet. Wenn die Daten vorliegen, kann Fördergeld im Rahmen der Städtebauförderung beim Land beantragt werden. Denn eins ist klar: Lechenich versinkt zeitweise im Straßenverkehr, besonders die Ortsdurchfahrt ist überlastet – trotz Ortsumgehung. Auch für Lechenich soll ein Masterplan erstellt werden. Dabei geht es nicht nur um Verkehr, sondern auch um mehr Lebensqualität durch vernetzte Naturräume. Erftstadt wirbt mit dem Slogan „Tür an Tür mit der Natur“. Und damit diese Umwelt auch intakt bleibt, gibt es vielfältige Bemühungen in der Stadt.

Dazu zählen Renaturierungen, hochwertige Umweltbildung im Naturparkzentrum Gymnich und Umweltzentrum Friesheim, sowie vielfältige Aktionen von Stadt und Vereinen. So passt auch das Maskottchen des Stadtfestes, der Feldhase, gut zum Thema. Das selten gewordene Tier soll sich in Feld und Flur von Erftstadt wieder heimisch fühlen – dank einer Raumplanung, die der Natur genügend Raum übrig lässt.

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