Das „soziale Gewissen Erftstadts“Begründer der Awo Liblar mit eigenem Platz geehrt

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Helmut-Junge-Platz (1)

Auf dem nach Helmut Junge benannten Platz versammelte sich die kleine Festgesellschaft.

Erftstadt-Liblar – Die Fläche neben der Liblarer Stadtbücherei an der Bahnhofstraße/Ecke Jahnstraße gegenüber der Realschulaula wurde bei einer kleinen Feier nach Helmut Junge benannt. Im Beisein von Junges drei Kindern Gisela, Herbert und Harald wurde das Namensschild von Franz Schmidt, Vorsitzender des Arbeiterwohlfahrt-Ortsvereins (Awo) Liblar/Köttingen, enthüllt.

Das hatte auch seinen guten Grund, denn der fast auf den Tag genau vor zehn Jahren gestorbene Helmut Junge, der 88 Jahre alt geworden war, machte sich als Mitbegründer des Liblarer Ortsvereins der Awo einen Namen.

Gebürtiger Schlesier

Der gebürtige Schlesier, der nach dem Krieg ins Rheinland kam, zuerst in der Landwirtschaft, dann im Tiefbau der Grube Donatus arbeitete und seit 1953 in der Spürkerau wohnte, galt als das „soziale Gewissen Erftstadts und Liblars im Besonderen“, wie Reiner Ostertag in seiner Rede zur Feier der Namensgebung für den Platz hervorhob.

Ostertag war seinerzeit Nachfolger Junges im Amt des Ortsvorstehers und hatte vor zwei Jahren die Namensbenennung des Platzes bei der Stadtverwaltung beantragt. Wenn einer posthum die Würdigung erhalte sollte, einen Platz nach ihm zu benennen, dann sei es Junge gewesen, betonte Ostertag.

Offenes Ohr

Der Awo-Mann sei ein Brückenbauer für alle im Ort gewesen, habe immer ein offenes Ohr auch für noch so kleine Anliegen der Bürger gehabt. „Machen und Tun waren seine Sache und nicht einfach neue Arbeitskreise bilden“, sagte Ostertag.

Helmut Junge Archivbild

Aus dem Jahre 1996 stammt dieses Archivbild von Helmut Junge, aufgenommen im Awo-Haus an der Bahnhofstraße. 

Mit Blick auf den ungepflegten Zustand des Helmut-Junge-Platzes bemerkte Ostertag, dass Junge sich auch nicht zu schade gewesen wäre, selbst abends mit dem Besen zu kommen, um den Platz zu säubern und Wildwuchs zu beseitigen.

Vielfältig aktiv

Junge war auch im Stadtrat und Kreistag aktiv, überdies Schiedsmann, Schöffe und Mitbegründer der Ferienspiele. Für seine Verdienste war Junge vielfach ausgezeichnet worden, er erhielt unter anderem den Ehrenring der Stadt und das Bundesverdienstkreuz.

Besonders am Herzen lagen ihm die Schulen, eine enge Kooperation der Schulleitungen und der Ausbau des Liblarer Schulzentrums. Junges langjähriger Freund Hermann Tüttenberg ließ es sich nicht nehmen, der Platzbenennung bestens gelaunt beizuwohnen.

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Ostertag war es sichtlich eine große Freude, noch eine Ankündigung an die kleine Festgesellschaft zu richten. Für den 4. Februar kommenden Jahres werde die Awo eine karnevalistische Seniorensitzung mit besonderer Würdigung der Verdienste von Helmut Junge organisieren.

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