Erftstadt-Ahrem nach der FlutEin beispielhafter Zusammenhalt im Dorf

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Auf dem Dorfplatz werden Unterstützer und Einwohner mit Nahrungsmitteln versorgt.

Auf dem Dorfplatz werden Unterstützer und Einwohner mit Nahrungsmitteln versorgt.

Erftstadt-Ahrem – Schon bei dem Starkregen am Mittwoch waren in Ahrem viele Keller vollgelaufen. Das Schlimmste stand den Bürgern allerdings noch bevor. Sowohl das Hochwasser des Mühlenbaches als auch das des Rotbaches setzten am Donnerstag die Dorfmitte und den gesamten Osten des Orts unter Wasser.

„Ich schätze, dass etwa 70 bis 80 Prozent aller Bürger hier in Ahrem vom Hochwasser betroffen sind“, sagt Wolfgang Moll. Das Hochwasser habe vom Rotbach bis zur Gennerstraße gestanden. Die geplante Evakuierung sei durch Mund-zu-Mund-Propaganda weitergegeben worden. Internet, Telefon und Strom seien bereits abgeschaltet gewesen. Und Nachrichten zur Lage habe es im Radio nicht gegeben.

„Bei uns in der Mühlenstraße standen wir knietief im Wasser“, bestätigt Sonja Vogel. Zu Hause seien ihr Keller, Souterrain und Erdgeschoss überflutet worden. Inzwischen ist das Hochwasser zwar abgelaufen und die meisten Häuser sind leergepumpt. Auch der Mühlenbach ist wieder nur ein Bach. Doch auf den Straßen türmen sich gewaltige Müllberge. Die Schäden gehen in die Hunderttausende Euro.

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Erftstadt-Ahrem: Dorfplatz ist die Zentrale

Beispielhaft ist der Zusammenhalt im Ort. Über eine Whatsapp-Gruppe halten die Menschen Kontakt. Firmen, aber auch FC-Fans und ganz viele Freiwillige helfen immer noch beim Aufräumen. Am Dorfplatz gibt es eine Informationstafel auf der Hilfsangebote und Hilfesuchende zusammenkommen können.

Dort fand auch eine Bürgerversammlung statt. Der Pavillon am Dorfplatz ist zudem Koordinationsstelle. Von dort werden die Bevölkerung und die Helfer auch mit Essen und Trinken versorgt. So wie die meisten Hilfeleistungen ist auch sie privat organisiert.

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„Dieses Engagement ist ganz fantastisch“, sagt Moll, der auch Andy Jäkel und Ortsbürgermeisterin Tanja Gietzen lobt. Gemeinsam stemmten sie das Management. Dabei ist auch Gietzen schwer betroffen. „Aber das ist Nebensache“, sagt sie. Hauptsache sei für sie, dass es den Ahremern gut gehe.

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