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Nach 44 JahrenFDP-Fraktionsvorsitzender Hille verlässt den Stadtrat

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Hans Eduard Hille (l.)

Hans Eduard Hille (l.)

Erftstadt – Ende August ist Schluss: Dr. Hans Eduard Hille, Fraktionsvorsitzender der FDP im Erftstädter Rat, tritt von seinem Amt zurück und legt sein Ratsmandat nieder. Die Fraktion hat bereits einstimmig über seine Nachfolge entschieden. Gabriele Molitor, bisherige Stellvertreterin und Vorsitzende des FDP-Stadtverbandes, wird neue Vorsitzende, Franz Holtz rückt für sie auf den Stellvertreterposten nach.

Einvernehmlicher Rücktritt

Seit Mai 1975 war Hille Stadtverordneter, seit Oktober 1975 Fraktionsvorsitzender. „Jetzt ist es genug“, sagt der 66-Jährige. Der Rücktritt sei sein freier Entschluss, es habe keinen Streit gegeben. „Ich hatte 44 Jahre Gelegenheit, die Stadt mitzugestalten. Damit bin ich zufrieden.“ Kommunalpolitik sei ein großer Teil seines Lebens gewesen: „Aber sie ist nicht mein Leben.“ Seinen Beschluss habe er schon im vergangenen Jahr mit Molitor besprochen und nach der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause der Fraktion mitgeteilt. „Dass nichts durchgesickert ist, zeigt, wie vertrauensvoll der Umgang bei uns ist.“ Zum Zeitpunkt – ein gutes Jahr vor der Kommunalwahl – sagt Hille: „Es gibt nicht den richtigen Zeitpunkt.“

Gabriele Molitor, 57 Jahre alt, sitzt seit 2004 für die FDP im Stadtrat. Sie hat die Partei eine Legislaturperiode lang im Bundestag vertreten, derzeit ist sie wissenschaftliche Referentin der Landtagsabgeordneten Angela Freimuth. Ihren Vorgänger nennt sie eine kommunalpolitische Ausnahmeerscheinung. Er habe ihr große Fußstapfen hinterlassen. Doch sie wisse das Team der Fraktion an ihrer Seite. Sie nehme die Herausforderung gern an.

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Integration von Flüchtlingen

Die Fraktion müsse jetzt die Balance finden zwischen Kontinuität und Neuem, sagt Hille. Er erinnerte an seinen ersten Antrag als junger Stadtverordneter: Damals hatte er sich dafür starkgemacht, dass die Stadt freiwillig Flüchtlinge aus Vietnam, Boatpeople genannt, aufnehmen sollte.

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Dann seien Spätaussiedler aus Russland gekommen, später Flüchtlinge aus Jugoslawien. „Die Herkunft und die Zahlen variieren, die Verpflichtung bleibt die gleiche.“ Molitor sieht sich da in einer guten Tradition: Die FDP habe beantragt, 50 000 Euro für die Integration von Flüchtlingen bereitzustellen. Weitere Schwerpunkte seinen der soziale Wohnungsbau und die Entwicklung des Gewerbegebiets Barbarahof.

Von der Reserveliste rückt Leonore Bühner nun in den Rat auf. Sie war von 2004 bis 2014 Stadtverordnete und hat den Stadtverband der Partei von 2007 bis 2017 geführt. Holtz ist seit 2004 im Rat und war bis 2014 stellvertretender Bürgermeister.

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