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Panne bei OrtsschildVor Liblarer Bahnhof war bis vor Kurzem Tempo 100 erlaubt

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Einen lebendigen Eindruck von der Situation am Liblarer Bahnhof bekamen Ausschuss und Anwohner beim Ortstermin.

Einen lebendigen Eindruck von der Situation am Liblarer Bahnhof bekamen Ausschuss und Anwohner beim Ortstermin.

Erftstadt-Liblar – Unglaublich aber wahr: Noch vor wenigen Tagen durfte auf der Straße vor dem Liblarer Bahnhof bis zu hundert Stundenkilometer schnell gefahren werden. Grund dafür war die Tatsache, dass das gelbe Ortseingangsschild hinter der Zufahrt zur Bahnhofstraße steht. Damit gilt das Bahnhofsgelände als außerörtlich.

Bei einem Ortstermin des Verkehrsausschusses, an dem auch einige Anwohner teilnahmen, wurde das Problem mit der unzureichenden Beschilderung den meisten offenbar erst richtig bewusst. Immerhin hatte die Stadt vor wenigen Tagen an der Straße, die direkt am Bahnhof vorbeiführt, ein Tempo-50-Schild aufgestellt. Baudezernentin Monika Hallstein ließ gleich am Tag nach dem Ortstermin anordnen, dass das Ortseingangsschild zeitnah versetzt wird. Und zwar in Höhe der Zufahrt zum Wohngebiet an der Nelly-Sachs-Straße.

Verwaltung zog Vorschläge zurück

Der eigentliche Grund für den Ortstermin des Ausschusses war allerdings ein anderer. Auf Vorschlag der Verwaltung sollte probeweise für ein halbes Jahr eine geänderte Verkehrsführung am Bahnhof gelten. Fahrzeuge, die aus Richtung Schlunkweg zum Bahnhof fahren, dürften dann nicht mehr geradeaus bis zum Eingang des Gebäudes fahren, sondern müssten links abbiegen, dort Fahrgäste aussteigen lassen, um danach in einer Schleife wieder zum Schlunkweg zurück oder von dort in Richtung Bahnhofstraße weiterzufahren.

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Damit sollte das Problem verschwinden, dass Privatfahrzeuge in Busbuchten halten und damit Busse blockieren und Fahrgäste dann nicht direkt an den erhöhten Busbordsteinen aussteigen lassen. Schließlich seien die Haltestellen eigens behindertenfreundlich ausgebaut worden, betonte die städtische Mobilitätsbeauftragte Inge Raduner. Planungsamtsleiterin Claudia Seyfried und Ausschussvorsitzender Martin Kolbe stellten übereinstimmend fest: „Es besteht dringender Handlungsbedarf.“ Die Mehrheit der Anwesenden, einschließlich Anwohnern, zeigte wenig Sympathie für eine geänderte Verkehrsführung.

Neue Regelung vertagt

SPD-Politiker Bernd Bohlen warnte vor einer zusätzlichen Verkehrsbelastung der Anwohner durch eine Neuregelung. Grünen-Ratsfrau Marion Sand nannte den Vorschlag der Stadt absurd. Raymond Pieper (Freie Wähler) plädierte dafür, Tempo 30 vor dem Bahnhof einzuführen. In der anschließenden Sitzung des Ausschusses zog die Verwaltung ihre Vorlage zurück. Die Fraktionen sollen nun ihre Wünsche und Vorschläge schriftlich formulieren. Später wird erneut über die Regelung am Bahnhof beraten.

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