Renovierung St. KilianErftstadt hat seinen Kirchturms-Hahn zurück

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Der Hahn wurde wieder sicher in seiner Verankerung gesetzt. Wichtig ist, dass er sich drehen kann.

Der Hahn wurde wieder sicher in seiner Verankerung gesetzt. Wichtig ist, dass er sich drehen kann.

Erftstadt-Lechenich – Der Himmel strahlt blau über dem weiten Horizont. Golden funkelt der Hahn, der frisch geputzt wieder seinen angestammten Platz auf dem Kirchturm von St. Kilian einnehmen soll. Am Pfarrzentrum hat sich eine kleine Schar Schaulustiger versammelt, die wenigstens aus der Entfernung Zeugen des großen Augenblicks sein wollen.

Die obersten Etagen des Gerüstes wurden gestern abgebaut.

Die obersten Etagen des Gerüstes wurden gestern abgebaut.

Wer dicht dabei sein möchte, muss schwindelfrei sein. Den ersten Teil des Aufstiegs kann man noch bequem im Aufzug hinter sich bringen, dann geht es über schmale Leitern weiter hinauf. Neben Heinz Grimberg, einem der fünf Mann im Bauausschuss des Kirchenvorstands, wagt auch Monika Hallstein, die Technische Beigeordnete der Stadtverwaltung, den Ausflug auf 37 Meter Höhe.

Drehbar gelagert

Architekt Max Ernst steht schon bereit. Die Halterung des Hahns ist kontrolliert und frisch geschmiert. Es sei wichtig, dass sich die schwere Metallfigur drehen könne, sagt Ernst. So weiche sie dem Winddruck aus, der sonst erhebliche Kraft auf das gesamte Gestänge und den Turm ausüben würde. Ein Etage unter dem Hahn ist bereits die dicke, vergoldete Kugel wieder an ihrem Platz, auch sie gereinigt und neu lackiert.

Architekt Max Ernst zeigt kleine Abnutzungen an der goldenen Kugel unterhalb des Hahns. Sie wurde nur gereinigt und neu lackiert.

Architekt Max Ernst zeigt kleine Abnutzungen an der goldenen Kugel unterhalb des Hahns. Sie wurde nur gereinigt und neu lackiert.

Kaum ist der Hahn wieder sicher auf der Kirchturmspitze und sind die Besucher wieder auf festem Boden gelandet, beginnen Arbeiter, die obersten Etagen des Gerüsts abzubauen. Der Architekt erklärt, warum das so zügig geht: „Zum einen kostet das Gerüst jeden Tag Geld. Und zum anderen ist der Hahn ohne Gerüst sicherer vor Dieben.“

Neu verfugt

Ein paar Etagen tiefer gehen die Arbeiten weiter. Die Mauern müssen neu verfugt werden. Einzelne Schieferplatten des Turmhelms sind ersetzt worden, ebenso die Klammern, die sie halten.

Der Blick übers Kirchendach Richtung Husarenquartier.

Der Blick übers Kirchendach Richtung Husarenquartier.

Wirklich üble Überraschungen haben Kirchenvorstand und Architekt bei der Sanierung der Pfarrkirche bisher nicht erlebt. Grimberg: „Wir haben im Vorfeld für jedes Gewerk ein Gutachten erstellen lassen. Deshalb wussten wir ziemlich genau, was auf uns zu kommt.“

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Ein dicker Brocken ist das Projekt allemal. Rund zwei Millionen wird es kosten, St. Kilian von Grund auf zu sanieren. Geld, das zum größten Teil die Pfarrgemeinde aufbringen muss. Dabei sollte eigentlich nur die Elektrik erneuert und das Kircheninnere gestrichen werden.

Eine geschmiedete Halterung trägt Kugel und Hahn.

Eine geschmiedete Halterung trägt Kugel und Hahn.

Bis es ans Streichen geht, dürfte noch einige Zeit vergehen. Derzeit ist der Kirchenraum eingerüstet, die Gottesdienste finden nebenan im Pfarrzentrum statt. Demnächst werden die Wände erst einmal gereinigt – von Hand müssten Fachleute mit harten Schwämmen den fettigen Ruß abtragen, wie der Architekt erklärt.

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