Stadtbücherei ErftstadtGrüne fordern Bürgermeister zur Beanstandung auf

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Neben der VHS, die in der alten Marienschule untergebracht ist, könnte die Bücherei entstehen.

Neben der VHS, die in der alten Marienschule untergebracht ist, könnte die Bücherei entstehen.

Erftstadt – Die Stadt habe den Anschluss an zeitgemäße Entwicklungen verpasst. Die Grünen-Fraktion im Erftstädter Rat macht keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung über die Entscheidung zur Stadtbücherei. Anders als in dieser Zeitung irrtümlich berichtet, hatten sie gegen den Antrag der CDU gestimmt, die Planungen für eine Zentralbücherei einzustellen.

FDP und Freie Wähler hatten die Entscheidung mehrheitlich in der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung sowie Kultur und Partnerschaft und des Betriebsausschusses Immobilien gefällt. Eine Entscheidung, die die Grünen so nicht akzeptieren.

„Wirtschaftlichkeit bleibt außen vor“

„Wir werden Bürgermeister Volker Erner auffordern, den Beschluss zu beanstanden“, sagt Fraktionssprecherin Marion Sand. Die Wirtschaftlichkeit sei außen vor geblieben. Im öffentlichen Teil der Sitzung war der CDU-Antrag angenommen worden, aber erst im nichtöffentlichen Teil hätten die Ausschussmitglieder Informationen über die Kosten der Varianten für die Standorte der Bücherei bekommen.

Die Lechenicher Zweigstelle ist derzeit am Schulzentrum untergebracht, muss aber umziehen, weil das Gebäude saniert wird. Jetzt soll mit dem Eigentümer des früheren Kaufhauses Könen über einen Mietvertrag verhandelt werden, so der Beschluss des Ausschusses. Für Liblar soll über eine Verlängerung des bestehenden Mietvertrags verhandelt werden.

Objekt am Marienplatz

Ein Architektenbüro hatte in der Sitzung den Entwurf für ein Objekt am Marienplatz in Liblar vorgelegt, in dem eine zentrale Stadtbücherei eingerichtet werden könnte. Laut Marion Sand hat sich im nichtöffentlichen Teil der Sitzung gezeigt, dass diese Lösung weniger kosten würde als die zwei Standorte. „Seit 2015 ringen die Erftstädter Politiker um eine Lösung in Sachen Gesamtbibliothek, seit unzähligen Ausschusssitzungen, Sonderausschüssen, Arbeitskreis-Sitzungen und sogar in einem extra dafür einberufenen Workshop“, heißt es von den Grünen. Warum sich das so hinziehe, sei den Erftstädtern kaum noch vermittelbar.

Der Entwurf für das Gebäude, in das auch Haus Esser integriert werden soll, sei nicht nur architektonisch großartig, sondern erfülle auch alle Erwartungen an eine moderne Bibliothek und wäre eine Aufwertung für das ganze Viertel. „CDU und FDP haben wieder einmal unter Beweis gestellt, wie leichtsinnig sie mit dem Geld umgehen, das Erftstadt nicht hat, und wie wenig sie der Wunsch der Erftstädter nach einer modernen Zentralbibliothek interessiert, die auch Anlaufstelle für Jugendliche und Kulturschaffende wäre“, kritisieren die Grünen.

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