Viel Arbeit im VogelsangNeue Bäume für die Gymnicher Naturidylle

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Noch ziemlich wüst sieht es derzeit im Gymnicher Vogelsang aus. Nach umfangreichen Baumfällungen ist das Kreuz des Ehrenfriedhofs schon vom Spazierweg aus zu sehen.

Noch ziemlich wüst sieht es derzeit im Gymnicher Vogelsang aus. Nach umfangreichen Baumfällungen ist das Kreuz des Ehrenfriedhofs schon vom Spazierweg aus zu sehen.

Erftstadt-Gymnich – Wo einst Wald war, ist es nun hell und licht. Die Gymnicher Naturidylle an der Ehrenstraße, im Volksmund als Vogelsang bekannt, sieht nach der Fällung vieler Bäume sehr verändert aus.

In der Mitte des Areals befindet sich der Ehrenfriedhof, dessen Kreuz nun schon von weitem zu sehen ist. Der Weg zu dem Gelände führte früher durch ein dunkles Waldstück, nun ist auch hier alles heller und der Baumbestand deutlich gelichtet.

Abstimmung bei Ortstermin

Die Stadt hat auf dem Areal zwischen Erftstraße, Am Plexer und Ehrenstraße mehr als 100 Bäume fällen lassen. Vor mehr als einem Jahr hatten die Arbeiten begonnen. Totholz wurde weggeschafft, doch liegen immer noch sehr viele Äste und Stämme herum. Ortsbürgermeister Patrick Morgen hofft, dass die erforderlichen Räumarbeiten zügig ausgeführt werden.

„Die Stadt unterhält die Parkanlage Vogelsang in Gymnich und ist dort auch für die Verkehrssicherung zuständig“, klärt Kreissprecher Marco Johnen auf. Im Landschaftsplan 5 des Kreises sei der Park als „geschützter Landschaftsbestandteil Vogelschutzwäldchen in Gymnich“ aufgeführt. Daher sei die Untere Naturschutzbehörde des Kreises bei einem Ortstermin an der Abstimmung über die erforderlichen Pflege- und Sicherungsarbeiten beteiligt gewesen.

Akuter Handlungsbedarf

„Da die kleinflächige Parkanlage mit dem Ehrenfriedhof mitten in Gymnich liegt, stand neben den Belangen des Naturschutzes auch immer die Funktion als Naherholungsgebiet im Fokus“, so Johnen. Daher sei die Standsicherheit der Bäume sehr wichtig. Gehe man von dem üblichen Gefahrenradius von 30 Metern von den Bäumen zu allen Wegen, zum Ehrenfriedhof und zu den umgebenden Straßen und der angrenzenden Sportanlage aus, verblieben kaum noch Stellen übrig, auf denen nicht standsichere Bäume geduldet werden könnten. Die Hitze der letzten Sommer habe die Austrocknung des Bodens verstärkt und zur weiteren Verbreitung von Pilzkrankheiten an den Bäumen geführt. Daher habe akuter Handlungsbedarf bestanden, erläutert Johnen.

Die Fällung der Bäume sei unvermeidbar gewesen. In einem Pflegekonzept, das Stadt und Kreis erst kürzlich aufgestellt hätten, sei dieses Vorgehen abgestimmt. Es sei erforderlich, um die Parkanlage wieder in einen guten Zustand zu bringen. Im bevorstehenden Frühjahr sollen dann 40 Bäume mit einem Stammumfang von 16 bis 18 Zentimetern gepflanzt werden. Dabei handele es sich um Eichen, Linden und Hainbuchen.

Überdies werde an den Stellen, in denen Lücken entstanden seien, nun der reichlich vorhandene Jungaufwuchs, also kleine Bäume, die dort von allein gesprossen sind, gezielt freigestellt und gefördert.

Ökologisch und ästhetisch

„Oft ist natürlicher Jungaufwuchs resistenter gegen Trockenheitsstress als gepflanzte Gehölze“, sagt Kreissprecher Johnen. Dort wo kein geeigneter und gesunder Jungaufwuchs vorhanden sei, werde die Stadt in den nächsten drei bis fünf Jahren Gehölze nachpflanzen, die mit Trockenheit zurecht kämen. Überdies werde die Stadt kurzfristig eine Bodenanalyse veranlassen und ihre Ergebnisse in das Pflegekonzept aufnehmen.

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