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Zäher Kampf gegen KippenErftstadt sucht nach Lösung für Umweltverschmutzung

Lesezeit 2 Minuten
Die Fugen des Kopfsteinpflasters auf dem Lechenicher Marktplatz sind häufig verschmutzt mit Zigarettenkippen. Die Reinigung per Hand gestaltet sich hier oft schwierig.

Die Fugen des Kopfsteinpflasters auf dem Lechenicher Marktplatz sind häufig verschmutzt mit Zigarettenkippen. Die Reinigung per Hand gestaltet sich hier oft schwierig.

Erftstadt – Zigarettenkippen gehören in den Restmüll – und nicht einfach irgendwo liegengelassen oder weggeschmissen. Die Kippen verschandeln nicht nur das Straßenbild sondern sind auch wegen ihrer giftigen Inhaltsstoffe schädlich für die Umwelt.

Daher wurde die Stadtverwaltung bereits vor fast einem Jahr vom Rat gebeten, ein Konzept zur Bekämpfung dieser Art von Umweltverschmutzung zu erstellen. In Erftstadt solle nicht gewartet werden, bis eine Richtlinie der Europäischen Union umgesetzt werde, die Zigarettenhersteller an Säuberungskosten und Sensibilisierungsaktionen beteiligten, betonte Ratsfrau Carla Neisse-Hommelsheim in ihrem Antrag.

Die Verwaltung legte im Ausschuss für öffentliche Ordnung nun dar, dass dem Problem mit den Kippen durch Kontrollen nicht so einfach beizukommen sei. Mitarbeiter des Ordnungsamtes könnten vor Ort Verstöße mit Verwarnungsgeld von fünf bis 55 Euro ahnden.

Weggeworfene Kippen kosten 15 Euro Strafe

Als Richtschnur gelte, dass das Wegwerfen einer Kippe, eines Pizzakartons oder ähnlichem Unrat mit 15 Euro geahndet werden könne, erläuterte Ordnungsdezernent Jörg Breetzmann im Ausschuss für öffentliche Ordnung. Zudem würden die Bürger ermahnt, die Verschmutzung vor Ort zu beseitigen.

Tatsächlich gebe es aber dann Probleme, wenn Bürger mit dem Verwarnungsgeld nicht einverstanden seien oder sagten, sie hätten kein Geld dabei. Dann werde ein Verfahren eingeleitet und ein Bußgeld erhoben. Doch dafür müssten vor Ort die Personalien festgestellt werden, erläuterte Breetzmann. „Diese Fälle sind sehr zeitaufwendig und laufen nicht reibungslos. Die Personen geben häufig nicht freiwillig die Personalien an oder machen falsche Angaben.“

Dann müsse die Polizei hinzugezogen werden. Ein Bußgeld von mehr als 55 Euro könne nur mit erheblichem Mehraufwand erhoben werden. „Ich beabsichtige auf der nächsten Sitzung der Ordnungsamtsleitungen des Rhein-Erft-Kreis die Thematik der Bußgeldhöhen im regionalen Vergleich anzusprechen und bei Bedarf anzupassen“, kündigte der Beigeordnete an.

Eine saubere Kommune bleibt auch länger sauberer

In der Praxis habe sich gezeigt, dass saubere Anlagen und Plätze der beste Weg zur Verringerung von wildem Müll seien. Daher sei das Engagement vieler Ehrenamtler für eine saubere Kommune besonders wichtig.

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Auf der 50-Jahr-Feier Erftstadts habe sich das ehrenamtliche Team „Clean Up Erftstadt“ bereits des Problems mit Zigarettenkippen“ angenommen und sich gemeinsam mit dem Kölner Verein Tobacycle über Alternativen zum Kippen-Wegwerfen informiert. Der Verein sammele und verwertete Kippen und stellt daraus wiederum Sammelbehälter für Kippen her.

Effektiv seien konzertierte Aktionen, ist Breetzmann überzeugt. „So kann ich mir vorstellen, dass man an verschiedenen Tagen über mehrere Stunden größere Präsenz auf dem Markt in Lechenich oder auf dem Bürgerplatz in Liblar zeigt und dabei aufklärt und Taschenascher verteilt und so das Bewusstsein für die Thematik verstärkt.“

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