1000 WohneinheitenFrechen-Grube Carl soll weiter wachsen

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Auf Grube Carl sollen weitere Baufelder erschlossen werden.

Auf Grube Carl sollen weitere Baufelder erschlossen werden.

Frechen-Grube Carl – Im neuen Frechener Stadtteil Grube Carl sollen weitere Baufelder erschlossen werden. Die Gesamtkonzeption dafür stellten die zuständigen Planer jetzt in einer Sondersitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bauleitplanung vor.

Das bisherige städtebauliche Konzept ist von Grund auf überarbeitet worden. Ziel der Neukonzeption ist es auch, auf Grube Carl mehr Häuser und Wohnungen zu schaffen als bislang vorgesehen. Damit will die Stadt Frechen der gestiegen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum Rechnung tragen. Mit den bisherigen Planungen könne der Bedarf nicht gedeckt werden. Wie Ulrich Faßbinder vom Stadtplanungsbüro Zimmermann und Tom Huber vom Büro Astoc versicherten, sollen die Grundzüge eines gemeinsam mit den Bürgern erarbeiteten Entwicklungskonzepts aber erhalten bleiben.

Anbindung für ÖPNV

Neu in den Planungen ist, dass Bebauungsfelder im Nordosten und im Südwesten der bestehenden Bebauung parallel zueinander entwickelt werden sollen. Faßbinder sprach von einer „biporalen Entwicklung“. Während bislang vorgesehen war, die Baufelder vom Nordosten aus einzeln entgegen dem Uhrzeigersinn zu entwickeln, sollen nun mehrere Gebiete gleichzeitig erschlossen und bebaut werden.

Die Bereiche im Südwesten, die nun früher genutzt werden sollen, liegen zwischen dem Rosmarweg, dem Ichendorfer Weg und der Nord-Süd-Bahn, auf der derzeit Kohle transportiert wird. Wie Faßbinder erläuterte, ist es auf lange Sicht denkbar, dass dort eine ÖPNV-Anbindung für den Ortsteil Grube Carl geschaffen wird.

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Ein Vorteil der neuen Entwicklungsstrategie sei, dass der Verkehr sich besser verteile, so die Planer. Zudem stünden in den südwestlichen Bereichen kurzfristig Grundstücke zur Verfügung. Die Planer stellten zwei verschiedene Szenarien für die künftige Bebauung vor.

In der ersten Variante sind über 1000 neue Wohneinheiten vorgesehen. In der zweiten Variante gingen die Planer davon aus, dass weniger Grundstücke zur Verfügung stehen. In diesem Entwurf beläuft sich die Zahl der Wohnungen und Häuser auf etwa 700.

Schulen und Kindergärten vorgesehen

In beiden Varianten ist eine Mischung aus den unterschiedlichsten Wohnformen vorgesehen. Einfamilienhäuser und Doppelhäuser sollen ebenso entstehen wie Reihenhäuser und Mehrgeschossbauten, die allerdings nicht mehr als drei Etagen haben sollen. In den neuen Baufeldern sind auch Flächen für einen Kindergarten und für eine Schule vorgesehen. Die Planungen gehen zudem mit einem neuen Entwässerungskonzept einher. Es hat zur Folge, dass ein ursprünglich geplanter großer Regenwasser-Sammler entfallen kann.

Umweltbelange sollen bei den Planungen ebenfalls ausreichend berücksichtigt werden, wie Landschaftsarchitekt Peter Smeets aus Erftstadt erläuterte. Unter anderem sollen Biotope miteinander vernetzt werden.

Die meisten Politiker zeigten sich von den Planungen „positiv überrascht und beeindruckt“, wie es Miriam Erbacher (Bündnis 90/Die Grünen) formulierte. Die Pläne sollen nun weiter konkretisiert werden, inklusive einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Dann werden sich die politischen Gremien erneut mit dem Konzept befassen.

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