Debatte in FrechenHeftiger Streit um den Marktplatz in Königsdorf

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Über die Umgestaltung des  Marktplatzes in Königsdorf ist ein Streit entbrannt.  

Frechen-Königsdorf –  An der Umgestaltung des Marktplatzes in Königsdorf, dem Carl-Ludwig-Grosspeter-Platz in der Ortsmitte, scheiden sich weiterhin die Geister. Nachdem sich der Verkehrsausschuss einstimmig bei Enthaltung der SPD für Variante 1 ausgesprochen hatte, bei der 25 der vorhandenen 52 Parkplätze wegfallen, haben sich einige Königsdorfer Bürger um Klara Fink mit einem offenen Brief an die Fraktionen gewandt.

Bäume müssen gefällt werden

Vor allem die älteren Königsdorfer Bürger seien für ihre Arzt- und Apothekenbesuche dringend auf die Parkplätze angewiesen, heißt es darin. Zudem sei die beschlossene Variante 1 mit Fällungen von altem Baumbestand verbunden. In Zeiten des Klimawandels sei dies ein „absolutes Unding“. Ein weiterer Kritikpunkt: Politik und Verwaltung hätten sich für die teuerste Lösung entschieden, während die seit Jahren notwendige Sanierung der Königsdorfer Sportstätten auf die lange Bank geschoben werde.

Die CDU Königsdorf hingegen begrüßt das Konzept. Sie sieht die Chance, dass sich der Marktplatz an der Aachener Straße zu einem echten Dorfmittelpunkt entwickelt – insbesondere vor dem Hintergrund, dass dort Außengastronomie angesiedelt werden könnte.

Pflaster-Labyrinth und Fontänen-Feld

Möglich sei dies durch die Einbindung und „Öffnung“ des angrenzenden Mellerhofs zum Platz hin. Die Eigentümer haben dazu ihr Einverständnis gegeben. Verbunden mit einer modernen Umgestaltung des Platzes könne ein „lebendiger Ortskern mit hoher Aufenthaltsqualität“ entstehen, so die CDU.

In der Verlängerung der heutigen Jakobsweg-Säule sei ein Pflaster-Labyrinth geplant, umgeben von Sitzmöbeln und einem Fontänen-Feld. Die CDU weist auch darauf hin, dass die Baumfällungen durch Neuanpflanzungen ausgeglichen werden sollen.

Ausgleich für wegfallende Parkplätze

Der Wegfall von Parkplätzen sei allerdings ein „Wermutstropfen“. Kompensiert werden könne er durch eine neue Parkscheiben-Regelung für die Stellplätze im Norden des Platzes: Während sie heute oft von Dauerparkern belegt seien, stünden sie dann den Kunden der umliegenden Geschäfte und Praxen zur Verfügung.

Die Außengastronomie war für die FDP der entscheidende Punkt, den Plänen zuzustimmen. Dennoch üben die Freien Demokraten in einer Pressemitteilung harsche Kritik an der Stadtverwaltung. Der Stein des Anstoßes: Bei einer Informationsveranstaltung in Königsdorf hatte sich die Mehrheit der Bürger für eine andere Lösung ausgesprochen, für Variante 3, bei der die Parkplätze erhalten bleiben.

Bürger nicht stillschweigend übergehen

„Die Meinung der Bürger stillschweigend übergehen, das geht gar nicht“, so der FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Bernhard von Rothkirch. „Man hätte in der Informationsveranstaltung sagen müssen, welche Bedeutung man dem Meinungsbild der Teilnehmer beimisst und dass gegebenenfalls auch eine andere Variante zum Tragen kommen kann.“

Die FDP appelliert an die Verwaltung, partnerschaftlich mit den Bürgern zusammenzuarbeiten und ihnen zum Beispiel konkret zu erläutern, wo sie künftig parken können. Die FDP will beantragen, die Zahl der zu fällenden Bäume und der wegfallenden Parkplätze zu verringern.

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Laut Stadtverwaltung soll als nächster Schritt ein Ingenieurbüro mit der Ausführungsplanung beauftragt werden. Für die Umgestaltung des Platzes liege eine Zusage für Spendengeld in Höhe von 125 000 Euro vor. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, kommen die Spenden von Franz Meller, dem Eigentümer des Mellerhofes, und von Horst Grosspeter, ehemals Geschäftsführer der Quarzwerke Frechen.

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