Der „Fuchs“ räumt Frechen aufGroße Müllsammelaktion im Mai geplant

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Spaß muss sein, und so wurde mit dem aus dem Wald geholten Müll eine „Ruheecke“ für Pausen geschaffen.

Spaß muss sein, und so wurde mit dem aus dem Wald geholten Müll eine „Ruheecke“ für Pausen geschaffen.

Frechen – Seit knapp eineinhalb Jahren sind die Mitglieder der Privatinitiative „Fuchs“ unterwegs, um dafür zu sorgen, dass die Straßen- und Wegesränder in Frechen sauberer werden. Hinter „Fuchs“ versteckt sich der Begriff „Frechener Umwelt-Chaos-Sammeltrupp“. „Wir sind kein Verein, sondern eine lockere Organisation, die aber weiterhin aktive Mitstreiter sucht“, erläutert der Bachemer Wolfgang Höfig (58), der zusammen mit Linda Ludwig (32) und Jessica Mörs (36) den harten Kern der Gruppe bildet.

Gefunden haben sich die drei Umweltschützer im Internet, und dort planten sie auch die ersten Aktionen, um achtlos weggeworfenen Müll oder Unrat einzusammeln. Einsatzorte hätten sie in Frechen in Hülle und Fülle gefunden, berichten sie.

Durch die ersten Aktionen kamen sie auch in Kontakt mit der Kölner „Krake“, die sich in ähnlicher Form am Rhein zu schaffen macht. „Der Fuchs sieht sich als kleiner Bruder der Krake“, sagt Linda Ludwig, die ebenso wie Jessica Mörs über ihre Sammelaktionen in den sozialen Medien informiert, um neue Mitstreiter zu werben. „Wir bekommen viel Zuspruch und Lob.“ Es gab sogar schon Passanten, die ihnen beim Sammeln als Dankeschön Geld zusteckten

Für die Zukunft sind von der Initiative Aktionen und auch eine Zusammenarbeit mit anderen gemeinnützigen öffentlichen Gruppen und Organisationen in Frechen geplant, so beispielsweise Aufrufe zu Sammelaktionen, Treffen und Schulungen innerhalb von Kindergärten, Grund-und Förderschulen oder eine Kooperation mit der Paul-Kraemer-Stiftung zur Inklusion behinderter Menschen beim Müllsammeln. Leider wurde die Gruppe durch die Pandemie und die durch die Lockdowns ausgesprochenen Kontaktverbote in ihren Planungen stark eingeschränkt. So blieb den Mitgliedern in den vergangenen Monaten nur das Sammeln in kleinen Gruppen, zumeist zu dritt, wie am vergangenen Sonntag am Röttgensee zwischen Grube Carl und Habbelrath.

Was hier zusammenkam, erstaunte selbst die erfahrenen Sammler: Kühlschränke, Autoreifen, Autositze, Sessel, Fernseher, Toiletten und Wasserspülungen sowie alte Zeitungen, Hausmüll und Mofarahmen holte das Trio aus dem Gebüsch rund um den ausgetrockneten See.

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Den Müllberg, der am Sonntag am Wegesrand aufgetürmt wurde, entsorgte der Stadtbetrieb, mit dem die Gruppe eng zusammenarbeitet. Am dritten Wochenende dieses Monats, am 15. und 16. Mai, wollen die Füchse jeweils von 10 bis 18 Uhr Jagd auf den Müll machen. Dazu suchen sie noch Mitstreiter, die dabei helfen wollen, Frechen coronagerecht vom Dreck zu befreien. Gesammelt werden soll sowohl im Kurt-Bornhoff-Sportpark (was vor allem für Familien mit Kindern bequem ist) als auch entlang der Dürener Straße in Richtung Grefrath/Habbelrath. Die Organisatoren werden versuchen, Greifzangen, Handschuhe und Müllsäcke bei der Stadt oder dem Stadtbetrieb auszuleihen. Wer selber Zangen oder Handschuhe besitzt, sollte sie mitbringen. Treffpunkte sind der Parkplatz am Freibad beziehungsweise die Endhaltestelle der Linie 7 in Benzelrath. Anmeldungen per E-Mail (fu.chs@gmx.de) oder bei Wolfgang Höfig unter 02234/17311.

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