Die Brauerei verschwindetWohnungsbau auf dem Urstoff-Gelände in Frechen

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Die Bagger sind angerollt, um das Brauerei-Gebäude abzubrechen.

Die Bagger sind angerollt, um das Brauerei-Gebäude abzubrechen.

Frechen-Hücheln – Die Tage der Hüchelner Urstoff-Brauerei sind gezählt. Ein Bagger reißt gerade die hinteren Gebäude der traditionsreichen Brauerei an der Halfmannstraße ab. Ein privates Bauunternehmen aus Frechen errichtet auf dem Areal 18 Eigentumswohnungen, verteilt auf drei Häuser.

Geplant sind Zwei-, Drei- und Vier-Zimmerwohnungen sowie ein Penthouse mit Wohnflächen von 62 bis 127 Quadratmetern. Dem Vernehmen nach soll die denkmalgeschützte Fassade der Gaststätte an der Aegidiusstraße erhalten bleiben.

Schon im Mittelalter Brauerei

Die Tradition des Bierbrauens endete in Hücheln schon 2017, als auch die Gaststätte schloss. Bereits seit dem Mittelalter war Hücheln Standort einer Brauerei. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war sie im Besitz der Familie Metzmacher, nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm 1950 der aus dem Vogtland stammende Braumeister Wenzel Hintermeier das Brauhaus und die Gastwirtschaft. Im Ausschank gab es Stecken-Kölsch und von 1992 an auch Bartmann-Kölsch. Einen Namen machte sich das Brauhaus mit dem „Hüchelner Urstoff“, einem naturtrüben Bier, das es seit 1980 anbot.

Anfang der 2000er-Jahre schied die Familie Hintermeier aus. Die Brauerei und der Gasthof mit dem beliebten Biergarten wechselten mehrmals die Besitzer beziehungsweise Pächter. Im Januar 2012 gaben die Pächter Ralph und Thomas Trunz das Haus ab, sie führen seither den „Alten Bahnhof“ in Frechen.

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Ihre Nachfolger Ute und Michael Schneider renovierten das Hüchelner Brauhaus und erneuerten Elektro- und Lüftungssystem. Sie eröffneten im März 2012 mit dem neuen Namen „Das Urstoff – Brauhaus und Biergarten“. Knapp fünf Jahre später war endgültig Schluss. Ein Aushang im Kasten am Eingang verweist noch immer auf den „Auflösungsflohmarkt“ im Februar 2017, bei dem Inventar verkauft wurde.

In die Schlagzeilen geriet der Komplex noch einmal im Juni 2019, als bei Arbeiten im Sudhaus Ammoniak aus der stillgelegten Kühlanlage austrat. Das löste einen größeren Feuerwehreinsatz aus.

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