Fenster zerschlagen, Laptops zerstörtVandalismus an Frechener Grundschulen steigt

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Klassenzimmer

Symbolbild

Frechen – Massive Probleme mit Vandalismus gibt es derzeit an Schulen im Frechener Stadtgebiet. Das wurde aus einer Diskussion deutlich, die jetzt im Schulausschuss nach einer Anfrage der SPD-Fraktion entbrannte.

Wie es im Ausschuss hieß, hatte es zuletzt massive Schwierigkeiten an der Burgschule und an der Lindenschule gegeben – zwei Grundschulen, die quasi „Zaun an Zaun“ liegen, wie Martin Koenen, der Leiter der Lindenschule, es formulierte. Dort waren zuletzt Fensterscheiben eingeschlagen worden, zerstörte Laptops wurden auf dem Schulhof gefunden.

Europawähler beschimpft

Wie sich in der Debatte herauskristallisierte, sind oft Jugendliche das Problem, die sich abends oder am Wochenende auf dem Schulhof treffen und dort randalieren. Nicht selten komme es vor, dass Lehrer angepöbelt oder bedroht werden, berichtete Martin Koenen. Auch er selbst sei schon beschimpft worden. Wie es weiter hieß, waren auch Wähler angepöbelt worden, die am Tag der Europawahl ihre Stimme im Wahllokal auf dem Schulgelände abgegeben wollten. „Das Problem ist bekannt“, berichtete Markus Moeck von der städtischen Gebäudewirtschaft.

Schwierigkeiten mit Vandalismus gebe es schon seit längerer Zeit an allen Frechener Schulen. An der Lindenschule und der Burgschule habe sich die Situation zuletzt zugespitzt. Moeck sprach von „unvorstellbaren Szenarien“. Montags habe man oft Schwierigkeiten, bis zur ersten großen Pause alle Flächen des Schulhofs zu reinigen, damit die Kinder dort auch spielen können. Man könne die Schulen aber nicht mit meterhohem Stacheldrahtzaun „wie Fort Knox“ sichern, so Moeck. Teilweise habe man auch private Wachdienste beauftragte, doch das sei nicht flächendeckend möglich.

„Die Situation führt zu Ängsten bei Kindern, Lehrern und Eltern“, sagte Angelika Münch (CDU). Sie hatte zuletzt an einem Ortstermin in den Schulen teilgenommen. „Wir müssen dringend handeln“, meinte Jürgen Weidemann (SPD). Er beklagte, dass die Politik nicht früher über die Probleme informiert worden ist.

Runder Tisch mit der Polizei

In der kommenden Woche soll es einen runden Tisch mit Vertretern der Stadt und der Schulen geben, zu dem auch die Polizei eingeladen werden soll. Zudem gehe das Ordnungsamt verstärkt auf Streife, um die betroffenen Schulen im Auge zu halten. Eine weitere Möglichkeit sei, die mobile Jugendarbeit einzusetzen.

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Martin Koenen setzt vor allem auf „soziale Kontrolle“, wie er erläuterte. Mit Flyern wollen die Schulen die Nachbarschaft sensibilisieren. „Es muss aber auch jemand vor Ort sein, der die Jugendlichen anspricht und im Zweifelsfall das Hausrecht durchsetzt“, sagte der Schulleiter.

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