Abo

Grüne verlassen Jamaika-BündnisMiriam Erbacher als Bürgermeister-Kandidatin nominiert

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Die Grünen sprachen sich dafür aus, das Jamaika-Bündnis zu verlassen.

Frechen – Das Jamaika-Bündnis in Frechen ist  Geschichte. Während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitagabend sprachen sich die Grünen einstimmig dafür aus, die Zusammenarbeit mit CDU und FDP zu beenden. Zudem wurde Fraktionschefin Miriam Erbacher als Bürgermeisterkandidatin der Grünen für die Kommunalwahl am 13. September nominiert.

Das könnte Sie auch interessieren:

Nur 15 stimmberechtigte Mitglieder waren zu der Versammlung ins Haus Wagner in Königsdorf gekommen. Elf von ihnen sprachen sich für Erbacher als Bürgermeisterkandidatin aus. Bei drei Enthaltungen gab es eine Nein-Stimme.

Alles zum Thema Klimawandel

Zusammenarbeit zunehmend verschlechtert

Erbacher hatte zuvor erläutert, wie es zum Bruch des Jamaika-Bündnisses kam.  In der Anfangsphase habe man mit CDU und FDP konstruktiv und auf Augenhöhe zusammengearbeitet. „Wir konnten immer Kompromisse erzielen“, sagte Erbacher. So habe man den Einstieg in den Klimaschutz geschafft und einen Verkehrsentwicklungsplan verabschiedet, der Fahrradfahrer und Fußgänger in den Mittelpunkt rückt. Doch seit Beginn des Jahres 2018 habe sich die Zusammenarbeit zunehmend verschlechtert.  Erbacher führt dies auch darauf zurück, dass es bei den beiden Bündnispartnern insgesamt viermal zu Wechseln auf dem Posten des Fraktionsvorsitzenden gekommen war.

Als inhaltlichen Knackpunkt nannte sie unter anderem die Debatte um ein neues Gewerbegebiet an der Krankenhausstraße. Die  Grünen waren dagegen, wurden mit Hilfe der Bündnispartner aber überstimmt. Auch die Ausrufung des Klimanotstands wollten  CDU und FDP nicht mittragen. Das Fass zum Überlaufen brachte schließlich die Haushaltsdebatte im Dezember. Dort hatte es  kaum noch Einigkeit unter den Bündnispartnern gegeben. Erbacher: „Eine Zusammenarbeit war nicht mehr möglich.“

„Historischer Augenblick“ für Erbacher

Die 56-jährige Lehrerin, die am Gymnasium in Frechen  unterrichtet, will nun selbst Bürgermeisterin werden. Sie sprach von einem „historischen Augenblick“, den es zu nutzen gelte: „Immer mehr Menschen trauen den Grünen die richtigen Antworten auf die wichtigsten Fragen zu.“ Es sei nun an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen.

Als Bürgermeisterin wolle sie den Klimaschutz zur „Chefin-Sache“ machen. Dies  sei ihr großes  Oberthema, das aber viele weitere Chancen biete und Frechen insgesamt zu einer lebenswerteren Stadt mache. Wenn  man etwa den Nahverkehr ausbaue und bessere Busverbindungen schaffe, dann sei das  nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für die Lebensqualität in der Stadt. 

KStA abonnieren