Historischem Ofen droht ZerfallAnwohner in Sorge – Stadt im Gespräch mit Investor

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Dem Wetter ungeschützt ausgesetzt ist der Töpferofen aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, der im August freigelegt wurde.

Dem Wetter ungeschützt ausgesetzt ist der Töpferofen aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, der im August freigelegt wurde.

Frechen – Seit Anfang August wurden auf einem Gelände an der Rosmarstraße nach dem Abbruch eines alten Hauses neben einem ehemaligen Luftschutzkeller auch die Reste mehrerer Töpferöfen sowie alte Keramikdeponien entdeckt und freigelegt. In Verhandlungen zwischen dem Investor, der dort ein Wohnhaus mit zehn Eigentumswohnungen bauen will, dem Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland und der Stadt Frechen als Unterer Denkmalschutzbehörde wurde vereinbart, dass der Irdenwarenofen aus dem 16. oder 17. Jahrhundert an der Westseite des Grundstücks erhalten und unter Schutz gestellt werden soll.

Geplant war zur Sicherstellung des historischen Fundstücks die Verfüllung mit Quarzsand und die anschließende Umhüllung mit einem Betonmantel.

Baugrube in Frechen ausgehoben

Mitte September wurden die archäologischen Ausgrabungen abgeschlossen, die Fundstücke abgeräumt und die Baustelle soweit für den geplanten Neubau ausgebaggert, wie es möglich war. Durch den Erhalt des Ofens muss aber die Planung für das Erdgeschoss des neuen Hauses geändert werden, was Zeit in Anspruch nimmt.

Allerdings verwundert es einige Anwohner der Rosmarstraße, dass seitdem nichts zur Sicherung des Irdenwarenofens unternommen wurde. Der steht, der Witterung ungeschützt ausgesetzt, frei auf der Baustelle, was der historischen Bausubstanz nach Ansicht einiger Fachleute nicht gerade zuträglich ist.

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Sie haben sich deshalb bereits an die zuständigen Stellen der Frechener Stadtverwaltung gewandt.

Auf Anfrage dieser Zeitung sagte der Sprecher der Stadt Frechen, Thorsten Friedmann, zu dem Sachverhalt: „Die Unterschutzstellung für das gesamte Grundstück ist eingeleitet. Diese ist bislang auch so akzeptiert. Der Bodenfund muss erhalten bleiben. Der Ofen soll demnächst mit Sand verfüllt und anschließend eingehaust werden. Wir sind aktuell in Gesprächen mit dem Investor. Auf dem Stück, wo nun der Töpferofen freigelegt wurde, waren ursprünglich Parkplätze vorgesehen. Der Investor plant um. Er weiß, dass der Fund zu schützen ist. Wir behalten das im Auge.“

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