Kritik an Plänen des Erzbistums KölnFrechener Katholiken sprechen von Vertrauensbruch

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St. Audomar Frechen

Die Frechener Katholiken üben weiterhin Kritik an Plänen des Erzbistums Köln. (Archivbild)

Frechen – Die Frechener Katholiken üben weiterhin Kritik am den Plänen für den „pastoralen Zukunftsweg“ im Erzbistum Köln. Unter anderem verberge sich dahinter der Plan, die 570 Pfarrgemeinden zu 50 Großpfarreien oder „Sendungsräumen“ zusammengelegen, heißt es in einer Stellungnahme, die der Pfarrgemeinderat veröffentlicht hat.

Bereits als die Pläne Ende September 2020 den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstandes präsentiert wurden, war der Unmut in Frechen groß. Unter anderem klagten die Betroffenen über fehlende Transparenz und zu wenig Mitbestimmung. Weil auch in anderen Gemeinden Kritik laut wurde, habe das Erzbistum die Arbeitsgruppe „Pfarreistruktur“ ins Leben gerufen, die sich mit den Umstrukturierungen befassen soll. Das Erzbistum habe angekündigt, dass die abschließenden Beratungen erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 erfolgen, so der Frechener Pfarrgemeinderat.

Pfarreien aus Brühl und Wesseling werden zusammengelegt

Was die Katholiken jetzt aufhorchen ließ: Ende April teilte das Erzbistum mit, die Pfarreien aus Brühl und Wesseling mit insgesamt 33.800 Gläubigen zusammenzulegen. Zum Vergleich: In Frechen gehören 22.000 Katholiken zu den Pfarrgemeinden.

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Dort befürchtet man nun, dass auch hier vorzeitig Fakten geschaffen werden könnten. Weitere Zusammenlegungen seien wohl nur eine Frage der Zeit, so der Pfarrgemeinderat, der von einem „Vertrauensbruch“ seitens des Erzbistums spricht. Es habe sich nicht an seine Zusage gehalten, mit Entscheidungen noch abzuwarten. „Wir befürchten, dass die erklärte transparente Mitwirkung auch für unseren Seelsorgebereich nicht eingehalten wird“, so der Pfarrgemeinderat.

So äußert sich das Erzbistum Köln zu der Kritik

„Beim Pastoralen Zukunftsweg und dem daraus erfolgenden, noch gemeinsam zu verabschiedenden Zielbild 2030 sind bis heute keine bindenden Entscheidungen getroffen worden“, teilt das Erzbistum mit. Über die zukünftigen pastoralen Einheiten werde individuell in den heutigen Seelsorgebereichen und Dekanaten entschieden. Mit den Veränderungen in Brühl und Wesseling seien keine Fakten geschaffen worden. Es handele sich dort vielmehr um vorübergehende Zusammenschlüsse mehrerer Seelsorgebereiche unter der Leitung eines Pfarrers, die das Zielbild 2030 nicht vorwegnähmen, so das Erzbistum.

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„Der Pfarrgemeinderat teilt die Sorge von zahlreichen Haupt- und Ehrenamtlichen, dass der Erzbischof und die Bistumsleitung weiterhin trotz angekündigter Pause über die Gläubigen und die Gemeinden hinweg von oben herab entscheiden“, meint der Frechener Pfarrer Christof Dürig. Bereits vor Monaten hat der Pfarrgemeinderat deswegen die Online-Petition „Rote Karte für den Kardinal“ ins Leben gerufen. Die Aktion läuft noch bis Ende Mai.

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